ddm Ausgabe 1 | 2019

ddm | Ausgabe 1 | 2019 70 Kollegentipp flächen-Gestaltung – an die CAM-Software übertragen. Wird die konstruierte Restauration nur mit- tels STL-File übertragen, muss diese in der CAM-Software nachdesignt werden, um die wichtigsten Materialparameter zur CAM-Bearbeitung zu erstellen. Das RFID-Label auf der Scheibe enthält Informationen wie Materialtyp, Transluzenz, Farbe, Scheiben- dicke, die Charge und den Vergrößerungsfaktor. Im CAD-Design vergrößert dieser die Restauration in jede Raumrichtung. Über das RFID-Label wird die Scheibe in die PrograMill PM7-CAM eingelesen und in der Software angelegt. Anschließend werden nur Restaurationen angezeigt, die in das vor- handene Material bzw. in die vorhandene Scheibe oder den Block passen. Hier gilt: Bei der Verwen- dung neuer Produkte ist ein Software-Update notwendig, damit das RFID-Label des neuen Materials erkannt wird. Als nächste Schritte folgen das Nesten der Restauration (Abb. 6), d. h. die Platzierung des Fräsobjekts in der virtuellen Scheibe oder im virtuellen Block, sowie die Vorbereitung für den Fräsprozess (Posi- tionierung, Setzen der Haltestege, Sinterstützkonstruktionen etc.). Der Durchmesser der Haltestege ist materialabhängig in der CAM-Software hinterlegt. Er beträgt bei IPS e.max ZirCAD circa 2 mm. Bei vielgliedrigen Restaurationen – also Brücken ab 5 Gliedern mit starker Krümmung – werden zudem Sinterstützstrukturen und/oder Haltepins benötigt, die während des Sinterprozesses den Verzug der Restaurationen verhindern [5] . Eine nachträgliche Positionierung von Restaurationen aus demMT Multi-Material innerhalb des Farb- und Transluzenzverlaufes ist ebenfalls möglich, sollte dies nicht bereits im CAD-Schritt erfolgt sein. Im Anschluss an die Vorbereitung der Restauration für den Fräsprozess erfolgt die eigentliche CAM- Fertigung auf der PrograMill PM7-Fräsmaschine. Das 5-Achs-Gerät ist eine auf alle Materialien aus dem Produktsystem abgestimmte High-End-Lösung. Die materialspezifischen Fräs- und Schleiftem- plates für CAD/CAM-Produkte von Ivoclar Vivadent sind als geschlossene Templates in dessen CAM- Software hinterlegt. Sie können nicht mehr individuell angepasst werden. Die Art der Bearbeitung von Dentalmaterialien ist abhängig von deren jeweiligen Eigenschaften – und daher individuell sehr verschieden. Man unterscheidet hier zwischen Schleif- und Fräsprozess. IPS e.max ZirCAD wird auf der PrograMill PM7 im Trockenfräsprozess bearbeitet. Die Bearbeitung kann sowohl mit beschichteten als auch mit unbeschichteten Werkzeugen erfolgen. Der wesent- liche Unterschied liegt hier vor allem in deren Standzeiten. Beschichtete Werkzeuge weisen eine 10-mal längere Standzeit auf als unbeschichtete. Nach dem CAM-Fräsprozess sind Kontaminationen der Restaurationsoberflächen unbedingt zu ver- meiden. So empfiehlt es sich, sowohl beim Heraustrennen als auch beim Ausarbeiten Handschuhe zu tragen. Kontaminationen, primär hervorgerufen durch den natürlichen Fettfilm auf Händen, kön- nen bei der Weiterverarbeitung des Materials zu unerwünschten Farbergebnissen führen. Abb. 5: Darstellung und Positionierung des Farb- und Transluzenzverlaufs in der CAD-Software Frank Rothbrust Frank Rothbrust studierte Werk- stofftechnik Glas und Keramik an der Fachhochschule Koblenz in Höhr-Grenzhausen. Er ist seit 2003 als Dipl.-Ing. (FH) wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung der Ivoclar Vivadent AG auf dem Gebiet der Oxidkeramiken. Michael Müller Michael Müller ist ausgebildeter Zahntechnikermeister. Er studierte angewandte Werkstoffwissenschaf- ten im Bereich dentale Werkstoffe an der Fachhochschule Osnabrück. Seit 2013 ist er bei der Ivoclar Vivadent AG als Produktmanager im Bereich All-Ceramic tätig. Kontakt: Ivoclar Vivadent AG Bendererstrasse 2 9494 Schaan Liechtenstein

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