ddm Ausgabe 1 | 2019

ddm | Ausgabe 1 | 2019 58 New Media Digitalisierung und Datenschutz: eine Kombination mit Erfolgsaussichten Nina Richard Der Begriff „Digitalisierung“ gilt als eines der Buzzwords der letzten 5 Jahre. Ein Buzzword, so die Lin- guistik, bezeichnet einen Ausdruck oder ein Schlagwort, dem besonders viel Beachtung zukommt. Dem Wortgebrauch liegt bereits eine oft unbewusste Überzeugungsabsicht zugrunde. Zudem fin- det eine Verknappung oder Vereinfachung des Begriffs statt, der so einer breiten Masse zugänglich gemacht werden kann. Problematisch ist, dass im Laufe der Zeit Begrifflichkeiten oft auch einen Bedeutungswandel durchmachen mit dem Resultat, dass niemand mehr weiß, wovon wir eigentlich sprechen. Dennoch ist sie allgegenwärtig: die Digitalisierung …. Digitalisierung im Zeitverlauf Fragt man Professor Dr. Thomas Jäschke, Vorstand der DATATREE AG und externer Datenschutzbe- auftragter namhafter Unternehmen und Einrichtungen im Gesundheitswesen, ist Digitalisierung kein neuartiges Phänomen. „Digitalisierung war schon in den 90er Jahren ein Thema. Wir haben Scanner eingerichtet - das war damals Digitalisierung. Und heute, in Zeiten, in der sich die Digi- talisierung durch alle Geschäftsbereiche zieht, wird sie, besser gesagt die damit gemeinte digitale Transformation, immer wieder in Zwiespalt mit dem Datenschutz gebracht“. Kein Projekt ohne Datenschutz In jedem Digitalisierungsprojekt sind Themen wie Datenschutz und Informationssicherheit unum- gänglich und sollten zu den Grundpfeilern in jeder Planungsphase gehören. Hier Ihre 5 guten Gründe, weshalb Datenschutz und Informationssicherheit auf Ihrer Projektagenda stehen sollten: Grund 1: Sie sind gesetzlich dazu verpflichtet Nicht erst seit der Datenschutzgrundverordnung sind Sie verantwortlich für die Daten Ihrer Patien- ten. Vor allem, da Sie als Zahnarzt besonders sensible Kategorien von Daten erheben und verarbei- ten, nämlich Gesundheitsdaten nach Art. 9 DSGVO. Grund 2: Digitalisierung ohne Datenschutz ist eine Kostenfalle Datenschutz ist teuer. Externe Berater, Fortbildungen, ggf. erweiterbare Module etc., sind Zusatz- kosten ohne einen direkt sichtbaren Mehrwert. Da kann das Projektbudget anderweitig besser ein- gesetzt werden. Während deshalb viele Verantwortliche im ersten Schritt in Digitalisierungsfragen gern den Datenschutz „vergessen“, um das Projektbudget zu schonen, kommt im Nachhinein oft das böse Erwachen. Dabei liegen die Kostenfallen auf der Hand: Abmahnkosten, Strafzahlungen von Aufsichtsbehörden und Nachbesserungen, die grundsätzlich nur mit viel Aufwand möglich sind. Grund 3: Datenschutz im Gesundheitswesen ist ein Reputationsthema Mit Datenschutz auf der Projektagenda, in Kombination mit der richtigen Kommunikation, können Sie Ihren Kunden zeigen, wie wichtig sie Ihnen sind. Heben Sie sich von Ihrem Wettbewerber ab, indem Sie eine beispielhafte Transparenz und Einfachheit an den Tag legen. Grund 4: Datenschutz muss in Ihrer Praxis gelebt werden. Dies gilt für jeden einzelnen Ihrer Mitarbeiter, für jeden einzelnen Ihrer Dienstleister und selbstver- ständlich auch für Ihre Digitalisierungsstrategie.

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