ddm Ausgabe 1 | 2019

56 ddm | Ausgabe 1 | 2019 Der komplette Fall Abrechnungsbeispiel: Der digitale Workflow im Dentallabor – State of the Art Episode II Angelika Enderle BEB '97 Leistungsbeschreibung Anzahl Bemerkungen Teil 0 Arbeitsvorbereitung/Modellherstellung 0001 Modell aus Hartgips (oder Superhartgips) 4 Diagnostikmodelle, Modell für individuellen Löffel 0007 Kontrollmodell 2 0026 Modell nach Funktionsabdruck 2 0030* CAD: Modelle digitalisieren/scannen 2 0035* CAD: Modellsegment vorbereiten 17 einsprühen/einfärben mit Scanspray, je Segment 0037* CAD: Präparationsgrenze darstellen und 17 je Zahn auswerten – elektronisch 0040* CAD: Vorbissnahme digitalisieren 4 0103 Modellsegment sägen 17 je Sägesegment 0104 Stumpf aus Superhartgips 17 0212 Dowel-Pin setzen je Pin für Stumpf oder Modellsegment 0223 Zahnfleischmaske, abnehmbar 20 je Zahn-/Kiefersegment 0413* Virtueller Artikulator 2 je Kiefer 0701 Versand, je Versandgang wie tatsächlich nicht im Eigenlabor angefallen TV BV BV TV BV TV TV TV TV TV TV TV f f f f f f f 18 17 16 15 14 13 12 11 21 22 23 24 25 26 27 28 48 47 46 45 44 43 42 41 31 32 33 34 35 36 37 38 f f f f f f f f E TV TV TV TV TV TV TV TV E E E re li Die Abrechnungen zahntechnischer Leistungen stellt sich häufig als Herausforderung dar, wenn es um die CAD/CAM-Techniken geht. Mit Blick auf die hohen Investitionskosten und die große Vielfalt an Scannern und Fräsanlagen ist es jedoch erforderlich, eine individu- elle Abrechnung zu erstellen und dabei – zumindest kalkulatorisch –- keine erbrachte Leistung unberücksichtigt zu lassen. Dabei erschweren die zur Verfügung stehenden Verzeichnisse für zahntechnische Leistungen die korrekte Rechnungsstellung erheb- lich, da das BEL-II keine einzige Leistung im CAD/CAM Verfahren abbildet, im Bereich der BEB`97 nur ein paar wenige Leistungen zur maschinellen Frästechnik existieren und selbst in der aktuellen BEB Zahntechnik® (2009) viele Einzelleistungen fehlen. Grundsätzlich können prothetische Versorgungen mit Unterstützung der CAD/CAM-Technologie entweder pauschal in eine Gesamt- position zusammengefasst (z. B. Teleskopkrone primär/sekundär gefräst) oder detailliert in Einzelschritten erfolgen. Nachteile der pau- schalierten Abrechnung: Sie verbirgt den immensen Arbeitsaufwand, der aufgrund der CAD/CAM-Fertigungsmethode entsteht und vermittelt dem Patienten eventuell den Eindruck, er erhalte eine überteuerte Krone aus dem „Fräsautomaten“. Insoweit besteht die Königsdisziplin in der wertgerechten Kalkulation und präzisen Darstellung der Einzelleistungen, ohne jedoch jede denkbare BEB-Position anzusetzen. Wenn man bedenkt, dass ca. 60 bis 70 % der Gesamtkosten einer prothetischen Versorgung auf die zahntechnischen Kosten entfallen, ist letztendlich entscheidend, die Arbeit für Patienten bezahlbar zu halten. In folgendem Fallbeispiel sind auf Grundlage der BEB`97 zusätzlich selbst definierte Abrechnungspositionen (*) für das CAD/CAM-Verfahren aufgeführt, die an das jeweils verwendete Scannersystem angepasst werden sollten:

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