ddm Ausgabe 1 | 2019

37 ddm | Ausgabe 1 | 2019 Der komplette Fall Abb. 1: Die radiologische Ausgangssituation Anhand des Falles einer 76-jährigen, multimorbiden Patientin wird in diesem Artikel der Arbeitsab- lauf von der präimplantologischen Restaurationsplanung über die geführte Implantatinsertion mit direktem intraoperativem Scan bis hin zur Sofortversorgung und der späteren Eingliederung der endgültigen Restauration gezeigt. Die Ausgangssituation Durch die Anamnese unserer Patientin wurde uns schnell klar, dass ein mehrzeitiges Vorgehen mit mehreren, belastenden Terminen für die Versorgung ihrer insuffizienten Situation der Oberkiefer- front nicht infrage kommen würde. Eine eingeschränkte Mobilität aufgrund vorhergegangener Erkrankungen des Bewegungsappara- tes und ein leicht eingeschränkter Allgemeinzustand führten uns zu der Überlegung, hier in weni- gen Sitzungen und mit einem minimal invasiven operativen Eingriff eine stabile und vorhersagbare implantatprothetische Rehabilitierung herbeizuführen. Die Zähne 21, 22 sowie der vollständig frakturierte Zahn 23 wurden für die Extraktion, die Zähne 11 und 12 für eine konventionelle Neuversorgung vorgesehen. Wohl wissend, dass ebenfalls die Versor- gungssituation des Unterkiefers insuffizient erschien, entschieden wir uns nach Aufklärung der Pati- entin gegen eine weitere, mit Mehrbelastungen einhergehende Versorgung zu diesem Zeitpunkt. Bei der schonenden Extraktion der fraglichen Zähne stellte sich durch die klinische Inspektion eine vollständig intakte bukkale Lamelle aller Alveolen heraus, sodass wir auf weitergehende Maßnah- men, z.B. im Rahmen einer Socket Preservation, verzichten konnten. Auch weitere augmentative Maßnahmen schienen nicht notwendig zu werden. Es wurde ein herausnehmbares Provisorium angefertigt, und nach einer Ausheilungsphase von sechs Wochen konnten wir in die eigentliche Planung der Rekonstruktionstherapie übergehen. Zeitgleich mit der Extraktion wurden die Zähne 11 und 12 nach der Entfernung der insuffizienten alten Kronen mit einer provisorischen Versorgung versehen. Abb. 2a und 2b: Die klinische Ausgangssituation Dr. Sven Holtorf Studium und Approbation der Zahnheilkunde an der CAU Kiel 1992. Niedergelassen seit 1994 in eigener Praxis in Bad Segeberg. Implanto- logisch tätig seit 1995, Master of Science in Oral Implantology 2008, CEREC Anwender seit 2003, ISCD und DGCZ zertifizierter CEREC Trainer 2014. Teilnehmer am CEREC Mento- ren Programm und internationaler CEREC Advocat. Fortbildungs- und Vortragstätigkeit im In- und Ausland. Eigenes Praxislabor mit rein digitaler Fertigung.

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