ddm Ausgabe 1 | 2019
28 ddm | Ausgabe 1 | 2019 Der komplette Fall Abb. 34-37: Und die strahlend zufriedene Patientin Diskussion Der Fall veranschaulicht, dass eine Planung mit dem Patienten den Grundstein für eine vernünftige Differentialplanung legt. Hier hätten mehrere Therapieansätze verfolgt werden können - von kosten- günstig bis hochpreisig, von kurzer bis langer Behandlungsdauer. Die Limitierung der finanziellen, zeitlichen und behandlungstechnischen Möglichkeiten seitens der Patientin ließen einige mögliche Verbesserungen im Hinblick auf Ästhetik und Material nicht zu. Als prothetische Alternativen wären prinzipiell direkte Kompositversorgungen oder die vertikale Anhebung nach dem Dahl’schen Prinzip 7 möglich gewesen. Direkte Kompositversorgungen aller Zähne würden den Zahnarzt in diesem Fall vor eine Herkulesaufgabe stellen, die kaum ohne Prob- leme hinsichtlich aller Anforderungen bezüglich anatomischer Form, Überschussentfernung, Funk- tion, Bisslage und Ästhetik lösbar erscheint. Das ästhetische Endergebnis wäre natürlich mit Vollkeramikkronen, z.B. aus Lithiumdisilikat, verbes- sert, jedoch aufgrund des tiefen Bisses und der mangelnden Compliance der Patientin bezüglich einer aufwändigen und langwierigen Bisserhöhung nicht möglich gewesen. Hierbei muss man auf die stärkste Keramik (Zirkondioxid) – in diesem Fall mit der dünnstmöglichen Schichtstärke – zurück- kommen. Die Literatur zeigt, dass Bisserhöhungen von wenigen Millimetern problemlos toleriert werden und somit eine Schienenbehandlung nicht unbedingt notwendig ist, sofern der Patient nicht schon Kiefergelenkssymptome aufzuweisen hat. 13 Das Material ist vom Hersteller für Einzelkronen aufgrund seiner physikalischen Werte im Labor uneingeschränkt freigegeben. Zahnärztliche Vollkeramik-Restaurationen aus Zirkonoxid mit und ohne ästhetische Verblendungsschicht sind eine gute Alternative zu herkömmlichen Metallkeramik- Restaurationen geworden. 14 Einzelkronen von auf 3D gedruckten vs. konventionell hergestellten Modellen weisen ähnliche Werte im Hinblick auf Passgenauigkeit und Sitz auf 15
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