ddm Ausgabe 6 | 2018

ddm | Ausgabe 6 | 2018 55 Journal Kontakt: DGzPRsport e. V. Druseltalstr. 178 34131 Kassel Info@dgzprsport.de www.dgzprsport.de Pluradent Pluradent AG & Co KG Kaiserleistraße 3 63067 Offenbach Tel.: 069 82983-0 www.pluradent.de Begehung des Nachwuchs- leistungszentrums von Hannover 96. Sascha Zühlke, Einrichtungsexperte der Pluradent, stellt die Kopf- stütze für Altbundeskanzler Gerhard Schröder ein. (Bildrechte: Localpic) außerdem haben entzündliche Prozesse im Mund und an den Zähnen eine systemische Auswir- kung. Die Parodontitis zum Beispiel ist auch ein Co-Faktor für Arthritis. Wir haben in einer eige- nen Erhebung 2014 festgestellt, dass über 90 Prozent unserer 19 bis 22 Jahre alten Spieler unter Parodontitis und Gingivitis leiden. Das ist ein hoher Wert, dem wir unbedingt entgegenwirken müssen. Die Früherkennung spielt hier eine sehr wichtige Rolle, daher haben wir ein spezielles Screening entwickelt. Gemäß unserem ganzheitlichen Ansatz arbeiten wir natürlich sehr eng mit Spezialisten aus anderenmedizinischen Bereichen zusammen, darunter Orthopäden, Ernährungs- wissenschaftler, Physiotherapeuten, HNO-Ärzte und viele mehr. Insofern sehen wir es als unsere Aufgabe, den Sportlern mit unserem Beitrag einen kleinen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Warumwar es aus Ihrer Sicht wichtig, die Sportzahnmedizin als separate Fachrichtung ins Leben zu rufen? In vielen Sportvereinen – ob im Fußball oder in anderen Sportarten – gibt es Teamzahnärzte. Doch sie haben selten feste Verträge und können meist auch nicht auf verbindliche Standards zurückgreifen. So kommt die Vorsorge oft zu kurz. Das heißt, die Sportler nutzen den Teamzahn- arzt nur, wenn sie Verletzungen oder Zahnschmerzen haben. Das ist eine vertane Chance, denn parodontale Erkrankungen beispielsweise sind gut behandelbar, wenn sie frühzeitig diagnosti- ziert werden. Die DGzPRsport hat daher nicht nur ein modernes Präventionskonzept entwickelt, sondern bietet auch ein Curriculum Sportzahnmedizin an, um Sportzahnmediziner auszubilden. An diesem Konzept haben wir seit 2015 gearbeitet. Unser erstes Curriculum Mitte Oktober in Hannover war bestens besucht und ein großer Erfolg. Alle weiteren Termine sind bis Ende 2019 bereits ausgebucht. So haben wir uns entschlossen ein zusätzliches Curriculum im Sommer 2019 aufzulegen. Künftig werden wir unser Fortbildungsprogramm weiterentwickeln und ausweiten. Ein spezielles Programm für die zahnärztlichen Fachangestellten ist bereits in der Planung. Verraten Sie uns, wie eigentlich alles angefangen hat? Einen entsprechenden Arbeitskreis Sportzahnmedizin gab es schon seit 2006. Den hatten Kolle- gen und ich quasi unter dem Apfelbaum im Garten gegründet. Prof. Dr. Dr. W. Engelke, Dr. Michael Claar, Dr. Marko Knauf und einige andere waren damals schon dabei und sind heute im Vorstand oder wissenschaftlichen Beirat der DGZPRsport. Die Gesellschaft haben wir 2014 gegründet. Was haben Sie für die Zukunft geplant? Es gibt noch viel zu wenige Vereine im Spitzensport, bei denen die Sportzahnmedizin integriert wurde und unsere zahnmedizinischen Koordinatoren und Screenings genutzt werden. Daher wollen wir wachsen, bekannt werden und unser Angebot in der Fortbildung kontinuierlich wei- terentwickeln. Außerdem wäre es schön, wenn die Sportzahnmedizin künftig auch in die Lehrin- halte der Universitäten Eingang finden würde. Es gibt also noch viel zu tun! Ein ganz konkreter Hinweis zum Schluss: Am 23.11.2019 werden wir in Kooperation mit der Uni Leipzig das 1. Inter- disziplinäre Symposium Sportzahnmedizin in Leipzig veranstalten. Es richtet sich an Sportärzte, Zahnärzte und Physiotherapeuten und ist das erste Symposium in dieser Art in Deutschland. Herr Dr. Claas, herzlichen Dank für das Gespräch.

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