ddm Ausgabe 5 | 2018

9 ddm | Ausgabe 5 | 2018 Der komplette Fall einfache Handhabung mit übersichtlichem Bohrprotokoll sind weitere Argumente. An die digitale Planung der Implantatposition kann sich theoretisch der Datenexport für das Herstellen einer Bohr- schablone anschließen. In diesem Fall wurde davon abgesehen, da das stabile Knochenangebot bzw. der breite Alveolarkamm für den erfahrenen Implantologen eine sichere Grundlage für die Insertion bot. Implantatinsertion Über einen Mukoperiostlappen wurde der Kieferkamm regio 46 eröffnet, um intraoperativ entspre- chend flexibel agieren zu können (Abb. 2 und 3). Die krestale Inzision wurde vorsichtig um einen Zahn erweitert. Mit dem Spiralbohrer erfolgten die Vorbohrung und anschließend entsprechend dem Xive-Protokoll die knochenspezifische Aufbereitung des Implantatbettes (Abb. 4). Da die Bohr- tiefe der Krestalbohrung bei den Xive-Implantaten an die Knochendichte angepasst wird, schafft die aufbereitete Kavität ideale Verhältnisse für eine möglichst geringe Belastung des kortikalen Kno- chens. Das Implantat wurde mit 30 Ncm Primärstabilität eingebracht (Abb. 5). Nach der Insertion bietet das Xive-Implantat verschiedene Möglichkeiten der Einheilung. Die Auswahl erfolgt patien- tenspezifisch: gedeckte Einheilung mit Verschlussschraube, transgingivale Einheilung mit Gingiva- former (ggf. Sofortversorgung), Sofortbelastung. Transgingivale Einheilung In diesem Fall erfolgte eine transgingivale Einheilung mittels Gingivaformer. Vorteil gegenüber der gedeckten Einheilung ist, dass ein zweiter chirurgischer Eingriff vermieden wird. Zugleich werden Heilungsprozess des Weichgewebes und Ausformung eines Emergenzprofils unterstützt. Auf das Implantat regio 46 wurde der Gingivaformer (Xive, Dentsply Sirona) aufgeschraubt (Abb. 6). Eine radiologische Kontrollaufnahme bestätigte die präzise Passung auf dem Implantat (Abb. 7). Durch eine enge Anlagerung der Gingiva an die strukturpolierte Oberfläche gewährleistet der Gingiva- former eine zirkuläre Ausformung des periimplantären Weichgewebes. Das Weichgewebe wurde spannungsfrei adaptiert und vernäht. Nach zehn Tagen erfolgte das Entfernen der Nähte (Abb. 8). Prothetische Versorgung Vier Monate später war das Implantat regio 46 osseointegriert. Die prothetische Restauration konnte angefertigt werden. Hier spielt der digitale Workflow seine ganze Stärke aus. In der Regel erfolgt die Fertigung der prothetischen Komponenten (Aufbauten, Restauration) im Dentallabor CAD/ CAM-gestützt. Logische Schlussfolgerung ist, bereits die Datenerfassung im Mund zu digitalisieren. Aufwendige und fehlersensible Umkehrprozesse (konventionelle Abformung, Modellherstellung, Abb. 8: Spannungsfreier Nahtverschluss des Weichgewebes Abb. 9: Röntgenkontrollaufnahme mit Scanpfosten Abb. 10: Anlegen des Patien- tenfalles in der CAD-Software des Dentallabors (CEREC inLab, Dentsply Sirona)

RkJQdWJsaXNoZXIy NzIxMjU=