ddm Ausgabe 5 | 2018
7 ddm | Ausgabe 5 | 2018 Der komplette Fall Das Röntgenbild zeigte eine große Aufhellung im Bereich der mesialen Wurzel (Abb. 1). Die Prognose für den Zahn musste als negativ bewertet werden. Im Sinne eines bestmöglichen Ergebnisses fiel die Entscheidung nach Aufklärung des Patienten auf die Extraktion des Zahns und eine implantat- prothetische Therapie. Der Patient wies keine Kontraindikationen auf. Wichtig waren ihm eine hohe Sicherheit und ein ästhetisches Ergebnis. Extraktion des Zahns Mit dem Fokus, die bukkale Knochenlamelle vollständig zu erhalten, wurde der Zahn minimalinvasiv extrahiert. Im Sinne einer komplikationslosen Einheilung wurde auf das Einbringen von Knochen- ersatzmaterial im Rahmen des primären Wundverschlusses verzichtet. Ein stabiles Koagulum lässt in der Regel eine suffiziente Infektionsabwehr erwarten und führt erfahrungsgemäß zu einer ver- gleichsweise schnellen Schmerz- und Beschwerdefreiheit des Patienten. Die postoperativen Kont- rollen bestätigten auch im vorliegenden Fall den komplikationslosen biologischen Heilungsprozess. Es folgte eine dreimonatige Einheilung. Sofortimplantation? Die Insertion eines Implantates in die frische Extraktionsalveole kann eine weitere Möglichkeit für die Alveolenstabilisierung bzw. den primären Wundverschluss sein. Allerdings sprachen in diesem Fall mehrere Faktoren für das konventionelle Vorgehen einer verzögerten Implantattherapie. Die apikale Aufhellung an der mesialen Wurzel sprach gegen die Sofortimplantation. Darüber hinaus hatte der Patient zeitlich keinen Druck und war nicht auf einen möglichst schnellen Therapieerfolg fokussiert. Sobald ein Arbeitsprozess beschleunigt wird, erhöht sich das Risiko. In diesem Fall hatte Sicherheit klare Priorität. Planung der Implantattherapie Basierend auf einem dreidimensionalen Bild (DVT, Sirona Galileos, Dentsply Sirona) erfolgte im 3-D-Planungsprogramm (Simplant, Dentsply Sirona) das virtuelle Positionieren des Implantats regio 46 im Kiefer. Gewählt wurde ein universelles Implantatsystem, das eine hohe Flexibilität beim chir- urgischen Eingriff sowie bei der prothetischen Versorgung bietet und sich zugleich ohne Umwege in den digitalen Workflow integrieren lässt. Das Xive-Implantatsystem (Dentsply Sirona) liefert erfah- rungsgemäß als „Allrounder-Implantat“ in vielen Indikationen sichere Ergebnisse und gewährleis- tet in allen Knochenqualitäten – auch bei etwaiger Sofortimplantation – gute Primärstabilität. Die Abb. 1: Röntgenbild der Ausgangssituation. Apikale Aufhellung an Zahn 46
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