ddm Ausgabe 4 | 2018

ddm | Ausgabe 4 | 2018 66 Journal Ihr Hauptanwendungsbereich jedoch liegt in der Endodontie. Im Vergleich zu den zuvor üblichen Lupen, die eine maximal 6-fache Vergrößerung erzielten, bieten Mikroskope eine 30- bis 40-fache Vergrößerung. Dies zeigt sich in deutlich höheren Erkennungsraten bei der Lokalisation der Wurzel- kanäle, größerer Präzision bei deren Reinigung und Obturation sowie letztlich signifikant höheren Erfolgsraten für Wurzelbehandlungen. Als weiterer relevanter Einflussfaktor sind die zuvor bereits erwähnten verbesserten Sterilisationstechniken mittels Laser und Ozon zu nennen. Eine weitere beachtenswerte zahnmedizinische Entwicklung im Bereich der Endodontie ist die Ver- besserung der maschinellen Wurzelkanalaufbereitung. Die aktuellsten vollrotierenden Systeme mit Feilen aus pseudoelastischen Nickel-Titan-Legierungen können sich – anders als frühere Geräte mit starren Bewegungsabläufen bzw. den etwas flexibleren Winkelstücken – optimal an die gekrümm- ten Dentinkanäle anpassen. Die maschinelle Kanalaufbereitung ist damit nicht nur deutlich schneller als beim manuellen Vorgehen, sondern auch von guter bis ausgezeichneter Qualität; problematisch erscheint allein das erhöhte Risiko einer Fraktur der Instrumente. Digitale Funktionsdiagnostik und Facescan – neueste Technologien der Zahnmedizin Präzision ist auch das Stichwort für Dental-Hightech im Bereich der digitalen Diagnostik. Integ- rierte Soft- und Hardware ermöglicht es, die manuelle Vermessung der Kiefer mittels Quetschbiss, Abdruck, Gesichts- und Transferbögen zu digitalisieren. Je nach eingesetzter Technik können sowohl Positions- wie auch Bewegungsdaten von Zähnen und Kiefer erfasst und nahtlos in den digitalen Workflow integriert werden, was insbesondere für die Diagnose und Behandlungsplanung in Kiefer- orthopädie und Prothetik von großem Nutzen ist. Neben Systemen zur Vermessung des Kiefers sind hier auch Gesichtsscanner zu nennen, die eine Integration von 3-D-Röntgenbildern und fotorealistischen Oberflächendaten ermöglichen – beson- ders präzise ist hierbei die simultane Datenerhebung mittels Kombisystemen. Diese Daten unter- stützen sowohl die extraorale Befundung wie auch die Patientenkommunikation, da genau gezeigt werden kann, welches Ergebnis bei oral- und kieferchirurgischen Eingriffen erreichbar ist. Zahnimplantate – modernste Zahntechnik für die „Dritten“ Digitale Diagnostik und Behandlungsplanung gehören auch im Bereich der Implantologie mittler- weile zum Standard. Neben der 3-D-Cone-Beam-Technologie setzen sich hier auch intraorale Scan- ner immer mehr durch. Hervorheben möchte ich in diesem Bereich jedoch vor allem die kontinuier- lichen Innovationen im Bereich der Zahntechnik. Die heutigen Implantate verfügen über eine signifikant verbesserte Oberflächengestaltung als noch zu Beginn des Jahrtausends. Aus meiner beruflichen Praxis sind hier insbesondere die Straumann SLA® und SLActive® sowie die TiUnite® von Nobel Biocare hervorzuheben. Vollbrücke Zahnimplantat Zirkonzahn Fräsmaschine M5

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