ddm Ausgabe 4 | 2018

48 ddm | Ausgabe 4 | 2018 Journal terlässt natürlich einen positiven Gesamteindruck von der Behandlung. Viele Patienten haben nach dem überstandenen Eingriff generell weniger Angst und sind zufrieden. Das ist mir sehr wichtig. Es bringt nichts, wenn ich einen perfekten Kieferaufbau mache, für den Patienten der Aufenthalt in der Praxis und der Eingriff aber eine Katastrophe waren. Das Ziel muss immer eine Win-win-Situation für Behandler und vor allem für unseren Patienten sein. Gute Diagnostik, umfangreiche Aufklärung, angst- und schmerzfreier Eingriff und der empathische Umgang mit dem Patienten – das sind für mich die wesentlichen Bausteine von Oralchirurgie 2.0. Wie definiert sich für Sie der Begriff „moderne Implantologie“? Das ist eine interessante Frage. Definieren wir doch zunächst einmal den Begriff „modern“. Was bedeutet „modern“ überhaupt? Bei dem Wort „modern“ denkt man vielleicht unwillkürlich an die Zukunft, an Zukunftsmusik. Dabei meint „modern“ definitionsgemäß nur, dass man nach zeitgemä- ßen Möglichkeiten handelt. Deshalb ist moderne Implantologie eigentlich nichts anderes, als zeitge- mäße Implantologie, Diagnostik mit DVT, atraumatische OP-Techniken …. Der Begriff „modern“ wird sicher oft missverstanden, meint aber lediglich „zeitgemäß“. Welche Rolle spielt gutes Teamwork zwischen Chirurg, Hauszahnarzt, Zahntechniker und Patient? Die Frage schließt ja quasi nahtlos an die letzte Frage an. Natürlich ist ein gutes Team sehr wichtig. Ich alleine komme nicht weit. Ich brauche mein Team. Als Chirurg brauche ich die exakte Ausführung der Überlegungen des Überweisers. Was möchte er haben? Was will er umsetzen? Was will er errei- chen? Bei einem komplexen Fall müssen der Prothetiker, der Chirurg und der Zahntechniker Hand in Hand arbeiten, um das angestrebte Endergebnis auch wirklich zu erreichen. Wenn jeder im stillen Kämmerchen vor sich hin bastelt, kommt am Ende zwar auch etwas heraus. Die Frage ist dann nur, ob man selbst und vor allem der Patient sich das so vorgestellt hat. Inwieweit wird der Patient in diese vorbereitenden Gespräche involviert? Der Patient gibt von Anfang an den Ton an. Er kommt ja meistens schon mit ganz bestimmten Vorstellungen in die Praxis. Oftmals hat er bereits zuvor mit seinem Hauszahnarzt die verschiede- nen Möglichkeiten des Zahnersatzes erörtert und ist gut informiert. Ist klar, was der Patient möchte, baut sich um ihn herum ein Kompetenzkreis aus Chirurg, Prothetiker und Zahntechniker auf, um zu erörtern, wie das angestrebte Ziel erreicht werden kann, bzw. ob dies überhaupt möglich ist. Keiner erreicht das gewünschte Ziel alleine! Titanmembran direkt über Abutment verschraubt Knochensituation nach Implantatinsertion

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