ddm Ausgabe 3 | 2018
ddm | Ausgabe 3 | 2018 60 Digitale Visionen Ein Blick in die Praxis der Zukunft Interviewmit Jan Schellenberger Die Digitalisierung hat die Dentalbranche erreicht. Auf welche wesentlichen Neuerun- gen dürfen wir uns in den kommenden fünf Jahren freuen? Die Tragweite der Digitalisierung ist heute zwar erkannt, eine Prognose, wie sich das konkret aus- wirkt, ist jedoch schwer vorhersehbar. Das liegt daran, dass die digitalen Mittel selbst zu einer enor- men Beschleunigung der Entwicklungszyklen neuer Technologien führen. Möglicherweise werden wir in fünf Jahren bereits Produkte einsetzen, die in einem Jahr noch nicht mal denkbar waren. Um konkreter zu werden: Die Digitalisierung wird alle Bereiche des zahnärztlichen Wirkens betreffen und das Leben von Patienten und von Zahnärzten nachhaltig verändern und verbessern. Das beginnt mit der Art und Weise, wie Patienten künftig die Praxis auswählen und wie automatisch Termine vereinbart werden. Google hat seinen Sprachassistenten bereits vorgestellt. So entscheidet ggf. der Computer, wo ein freier Slot ist und in welcher Praxis ein Termin vereinbart wird. Auch Anamnesen wird es in ihrer jetzigen Form nicht mehr geben. Wozu den Anamnesebogen bei jedem Arzt neu ausfüllen, wenn die Informationen bereits online zugänglich sind? Überhaupt werden alle Gesund- heitsdaten online verfügbar sein, sodass wir jederzeit darauf zugreifen können. Nicht mehr in der „klassischen“ Cloud, wie wir sie kennen, sondern per Blockchain. Dadurch kann ein automatischer Abgleich von Daten ermöglicht und beispielsweise frühzeitig auf Gesundheitsrisiken aufmerksam gemacht werden. Viele Praxen und Labors stehen den Möglichkeiten, die sich durch die Digitalisierung von Arbeitsabläufen ergeben, positiv gegenüber. Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile dieser Entwicklung? Ich sehe die Digitalisierung ausschließlich positiv und mich freut es natürlich, dass auch die Mehrheit der Zahnärzte meine Meinung teilt. Die Ergebnisse einer forsa-Umfrage im Auftrag der Health AG zeigen, dass zwei Drittel (68%) glauben, dass die Zahnärzte dazu bereit sind, ihre Abläufe künftig zu
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