ddm Ausgabe 3 | 2018
ddm | Ausgabe 3 | 2018 51 Marktübersicht: 3-D-Navigationssoftware für Implantate Diese doch sehr einfache Anforderung erweiterte sich aber kontinuierlich und nicht nur im Bereich der Implantologie. Ein Aspekt welchen wir zu Beginn gar nicht so im Auge hatten. Doch lassen Sie mich nun über unsere Erfahrungen step by step berichten. In unserer ländlichen Praxis ist die Implantologie seit 1992 ein integraler Bestandteil der Versorgung unserer Patienten. Viele tausend Implantate waren gesetzt und versorgt worden, auch ohne 3-D- Diagnostik. Das DVT sollte zunächst als Option dienen, in „schwierigen Fällen“ eine bessere Diagnos- tik durchführen zu können „Guided surgery“ war in unseren Augen eher etwas für Anfänger, und wir hatten den festen Glauben, dass das sowieso nicht genau sein konnte. Doch das sollte sich recht bald ändern. Heute weiß ich, dass Guided surgery extrem genau ist. Gerne erinnere ich mich an eine Implantation in Regio 23 nach Extraktion eines persistierenden 63 bei einem 49-jährigen, zahnärztlichen Kollegen. Bei diesem standen selbstverständlich die Wurzeln des mesialisierten 23 und des 24 extrem eng apikal zusammen. Ohne Guided surgery, also händisch operiert, hätte ich entweder den 23 oder den 24 bei der Implantatbettaufbereitung erwischt!* Doch dies war bei unserem Fall nicht die einzige knifflige Situation. Eine andere Problematik tat sich im Behandlungsverlauf auf. Diese war allerdings nicht systemimmanent sondern eher menschlicher Natur. Früher, in den implantologischen Anfängen, waren wir stolz und glücklich, Implantate „in den Kno- chen zu bekommen“. Das änderte sich mit der Einführung des DVTs. Denn nun offerierte sich uns die Möglichkeit, die Fusion aller virtuellen Patientenmodelle in der DVT Software zu „matchen“. So legten wir anhand der virtuellen prothetischen Planung die exakten Positionen der Implantate fest. Basie- rend auf den digitalen Planungen wurde eine Bohrschablone erstellt und die Implantation wurde durch dieses sogenannte „Backward-planning“ extrem sicher und genau! Glückliche und zufriedene, atraumatisch minimalinvasiv behandelte Patienten, die das Setzen der Implantate mit den Worten „Ich habe mir das viel schlimmer vorgestellt“ kommentieren, sind heute an der Tagesordnung. An dieser Stelle greift die Bemerkung meines Oberarztes in der Chirurgie, der während meines Studiums immer wieder predigte: „Junge, je länger die OP und je mehr Du aufklappst, desto dicker die Backe und umso mehr Schmerzen wird dein Patient haben.“ Heute arbeiten wir übrigens fast nur noch „guided“. Neben den forensischen Gründen ist ausschlag- gebend, dass wir präziser, genauer, besser und schneller arbeiten können. Ausgangssituation Schwierige apikale Knochenverhältnisse in regio 23 Dr. Gerhard Werling • geboren 1963 in Landau in der Pfalz • 1983: Abitur Beginn der Ausbildung zum Zahntechniker • 1985: Studium der Zahnmedizin in Frankfurt amMain • 1989: Staatsexamen Assistenzzeit in freier Praxis Stabsarzt bei der Bundeswehr • 1992: Gründung einer Praxisge- meinschaft mit Schwester Ursula Werling in Bellheim • seit 1993: Referent für Implanto- logie im In- und Ausland. • seit 1994: Einladung zu Praxiskur- sen für Zahnärzte • 2005: Gründung eines Spezial- labors für CAD/CAM-Technik Supervisions- und Hospitations- kurse im Bereich Implantologie und CAD/CAM Wissenschaftliche Beratung von Dental-Fachunternehmen und medizinischen Fakultäten
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