ddm Ausgabe 3 | 2018

25 ddm | Ausgabe 3 | 2018 Der komplette Fall Der Einbringschlüssel für die ATLANTIS™-Zirkonabutments wurde von Dentsply Sirona in Mölndal/ Schweden produziert. Nach Lieferung der definitiven Arbeit an die Zahnarztpraxis wurde das Langzeitprovisorium ent- fernt. Danach wurden die verschraubten ATLANTIS™-Zirkonabutments mittels des Einbringschlüs- sels (Abb. 20) und nach Spülen des Implantatinnenraumes mit CHX-Gel, mit 24 Ncm Drehmoment eingesetzt. Durch das weitere Aufdehnen des Emergenzprofils zeigte die Schleimhaut nach definiti- vem Einsetzen der Abutments eine typische vorübergehende Ischämie, die nach wenigen Minuten verschwunden war (Abb. 21). Die definitiven Zirkonverblendkronen wurden adhäsiv eingesetzt (Abb. 22 und 23). Zusammenfassung: Zahnimplantate in der Oberkieferfront sind und bleiben eine Herausforderung in der Behandlung. Sind die Voraussetzungen hinsichtlich der Situation von Knochen und Weichgewebe als gut anzu- sehen, ist es leichter, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Knochen- und Weichgewebsaugmentationen bei Frontzahnimplantaten sind meistens notwendig, insbesondere wenn bei der Zahnextraktion kein Sockelerhalt erfolgte oder Frontzahnbrücken ersetzt werden sollen. Folglich ist die Augmen- tation von Knochen und Weichgewebe heute mittlerweile fast obligat, ebenso wie die langzeit- provisorische Versorgung, um mit deren Hilfe das Weichgewebsprofil auszuformen. Individuelle Zirkonabutments erlauben ein ästhetisches Profil im Labialbereich und das adhäsive Befestigen von vollkeramischen Kronen, welche optische Phänomene wie Transluzenz, Transparenz und Opazität maximal zulassen, und somit Kronen auch auf Implantaten ästhetisch erscheinen lassen. Die Frage, ob verschraubte oder geklebte Lösungen im Frontzahnimplantatbereich zu favorisieren sind, ist oft- mals patienten- und/oder prothetikerabhängig. Liegt der Schraubenkanal in optimaler palatinaler Position, ist eine verschraubte Krone durchaus ein sehr probates Mittel, ansonsten sind individuelle Abutments mit leicht subgingivalem Präparationsrand hinsichtlich der Verklebung sehr gut zu kont- rollieren. Die Compositereste lassen sich leicht entfernen, insbesondere wenn bei derartigen Restau- rationen die Eingliederung über die Zementstempeltechnik erfolgt. Die Versorgung mit Implantaten im Frontzahnbereich ist selbstverständlich auch eine große Heraus- forderung für das zahntechnische Labor. Die Versorgung präparierter Zähne unterscheidet sich von einem Zirkonabutment in der Farbgebung und bei der Farbgestaltung. Nicht umsonst wird insbesondere die Frontzahnimplantologie von einigen Kollegen auch als die „Königsdisziplin in der Implantologie“ bezeichnet 13 . Um ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen, ist seitens der Patienten Geduld sowie Mitarbeit gefragt. Notwendige Augmentationen sowie proviso- rische Versorgungen erfordern auch ein größeres wirtschaftliches Engagement. Literaturverzeichnis 1,13 Wainwright, Marcel A. (2012): Das nicht ganz einfache Frontzahnimplantat. Leipzig. Online verfügbar unter https:// www.zwp-online.info/fachgebiete/ implantologie/gtr-und-gbr/das-nicht- ganz-einfache-frontzahnimplantat, zuletzt geprüft am 27.05.2018. 2 Cooper, Lyndon F. (2008): Objective criteria. Guiding and evaluating dental implant esthetics. In: Journal of esthetic and restorative dentistry : official publication of the American Academy of Esthetic Dentistry … [et al.] 20 (3), S. 195–205. DOI: 10.1111/j.1708- 8240.2008.00178.x. 3 Chen, Stephen T.; Buser, Daniel (2009): Clinical and esthetic outcomes of implants placed in postextraction sites. In: The International journal of oral & maxillofacial implants 24 Suppl, S. 186–217. 4 Alani, A.; Corson, M. (2011): Soft tissue manipulation for single implant restora- tions. In: British dental journal 211 (9), S. 411–416. DOI: 10.1038/sj.bdj.2011.904. 5 Priest, George (2005): Developing optimal tissue profiles implant-level provisional restorations. In: Dentistry today 24 (11), 96, 98, 100. 6 Buskin, R.; Salinas, T. J. (1998): Transfer- ring emergence profile created from the provisional to the definitive restoration. In: Practical periodontics and aesthetic dentistry : PPAD 10 (9), 1171-9; quiz 1180. 7 Brüllmann, Dan; Schulze, Ralf K.; d'Hoedt, Bernd (2010): The treatment of anterior dental trauma. In: Deutsches Arzteblatt international 108 (34-35), S. 565–570. DOI: 10.3238/arztebl.2011.0565. 8 Andreasen, Jens O.; Andreasen, Frances M.; Andersson, Lars (2013): Textbook and Color Atlas of Traumatic Injuries to the Teeth. 4. Aufl. s.l.: Wiley-Blackwell. Online verfügbar unter http://gbv.eblib.com/ patron/FullRecord.aspx?p=1187730. 9 Bauss, Oskar; Freitag, Stefan; Röhling, Johannes; Rahman, Alexander (2008): Influence of overjet and lip coverage on the prevalence and severity of incisor trauma. In: Journal of orofacial ortho- pedics = Fortschritte der Kieferortho- padie : Organ/official journal Deutsche Gesellschaft fur Kieferorthopadie 69 (6), S. 402–410. DOI: 10.1007/s00056-008- 8805-1. 10 Nolte, Dirk; Koop, Ina; Pistner, Hans; Auras, Silke: Therapie des dentalen Traumas bleibender Zähne. S2k-Leitlinie (Langversion), S. 1–30. Online verfügbar unter http://www.dgzmk.de/uploads/ tx_szdgzmkdocuments/traumalang.pdf. 11 Krekeler persönliche Mitteilungen 2004 12 Fangmann, Rainer (2012): Präimplanto- logische Augmentation der posterioren Mandibula mit Nut-FederTechnik. In: Implantologie 20 (3), S. 337–344. Kontakt: Dr. med. Dr. med. dent. Rainer Fangmann M Sc. Implantologie M. A. Gesundheitszentrum St. Willehad Luisenstraße 28 26382 Wilhelmshaven drfangmann@gmx.de www.Implantologie-WHV.de Dr. med. Dr. med. dent. Rainer Fangmann M. Sc. M. A. ZTM Fabian Zinser Dr. med. dent. Carsten Oberg

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