ddm Ausgabe 3 | 2018

21 ddm | Ausgabe 3 | 2018 Der komplette Fall In der operativen Vorbereitung erfolgte zunächst die Abformung des Oberkiefers zur Herstellung einer Bariumsulfatschiene, die röntgenopak ist. Mit dieser Bariumsulfatschiene erfolgte eine volu- mentopographische Röntgenaufnahme. Die so gewonnenen Daten wurden in eine Implantat- planungssoftware (coDiagnostiXTM, Dental Wings, Chemnitz) überführt und die entsprechenden Implantate in Position 11 und 21 geplant. Nach Übermittlung der vorgeplanten Situation erfolgte nach Scannen der Situationsmodelle und dem entsprechenden Matching der Daten mit den DVT- Daten das Feintuning, bezogen auf die prothetische Stellung der Zahnimplantate. Nach erneutem Datenaustausch mit dem Implantatchirurgen und Besprechung im Behandlerteam, wurde eine gui- ded Bohrschablone erstellt. Die guided Bohrschablone wurde für die Einmalbohrer der Firma Strau- mann (Straumann AG, Basel) vorbereitet, da diese die größte Schärfe und beste Knochengewinnung bei Bohren zulassen 11 . Der Patient wünschte eine Allgemeinanästhesie. Die Zahnimplantation wurde mit Knochenaugmen- tation mittels autologem Knochen aus der linken Retromolarregion durchgeführt. Es konnte hier ein Knochenblock gewonnen werden, der mit dem gebogenen Safescraper TWIST (Geistlich, Baden- Baden) zur einer Schale aufgearbeitet wurde. Über die guided Bohrschablone wurden mit den Straumann Einmalbohrern zunächst die Implantatstollen aufbereitet. Hierbei wurde der durch die Bohrung gewonnene Bohrspan asserviert. Final wurden dann die beiden OsseoSpeed™ Profile EV- Implantate inseriert. Der Durchmesser der beiden Implantate betrug 4,2 mm und die Länge 13 mm. Im Anschluss daran wurden die beiden ossären Schalen in der Nut-Feder-Technik mit vier Osteosyn- theseschrauben fixiert 12 . Bevor die Osteosytheseschrauben definitiv fixiert wurden, wurde der Raum zwischen den Implantaten und den Knochenschalen mit partikulärem autologem Knochenmaterial aufgefüttert. Abschließend wurde der gesamte Augmentationsbereich mit einer Symbios® Kollagen- membran (hochreiner boviner Achillessehne Typ 1) (Dentsply Sirona, Bensheim) abgedeckt und es erfolgte der klassische Naht -Wundverschluss. Der Patient trug seinen herausnehmbaren Zahnersatz nach entsprechender basaler Korrektur bzw. Umgestaltung für drei Monate weiter. Nach dreimonatiger Osseointegrationsphase erfolgte die streng palatinal geführte Schnittführung zur Implantatfreilegung (Abb. 5). Nach Entfernung der Implantatverschlusskappen erfolgte eine Auf- bissschlüsselabformung der Implantatpositionen zur Herstellung eines Langzeitprovisoriums auf Klebebasen (Abb. 6). Im Anschluss wurden die Gingivaformer inseriert (Abb. 7) und es erfolgte der typische Naht-Wundverschluss. Der Interimszahnersatz wurde erneut weiter von basal angepasst. Nach zahntechnischer Herstellung des Langzeitprovisoriums wurde dieses binnen 30 Stunden nach Freilegung eingesetzt (Abb. 8). Das Langzeitprovisorium, auch therapeutischer Zwischenzahnersatz Abb. 7: Gingivaformer in situ mit Naht-Wundverschluss Abb. 8: Langzeitprovisorium in situ

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