ddm Ausgabe 3 | 2018

19 ddm | Ausgabe 3 | 2018 Der komplette Fall In der ästhetischen Zone ist die subkrestale Positionierung der Zahnimplantate von Vorteil, da ein erhöhtes Volumen an supraimplantärem Weichgewebe vorhanden ist. In der Prothetik besteht die Möglichkeit, den Zenit und das Durchtrittsprofil (Emergenzprofil) der zukünftigen Implantatrekon- struktion zu definieren. 4 Das Management des supraimplantären Emergenzprofils kann in zwei Arbeitsschritte unterteilt werden: 1. Die Ausformung des Weichgewebes selbst 5 und 2. der Transfer der oralen Patientensituation zur Herstellung der Implantatkrone. 6 Implantatwahl Die subkrestale Positionierung eines Zahnimplantates ist oftmals aufgrund eines schräg atrophierten Kieferkamms schwierig umsetzbar. Wird ein Implantat mit regulärem Implantatdesign auf Höhe des bukkalen marginalen Knochens platziert, fehlt die biomechanische Unterstützung des lingualen/ palatinalen und approximalen Knochens koronal zum Implantat. In diesem Fall kann eine Knochen- remodellierung, ein Knochenverlust sowie ein Rückgang des Weichgewebes erwartet werden. Dies kann suboptimale ästhetische Ergebnisse zur Folge haben. Wird das Implantat auf Höhe des lingu- alen/palatinalen marginalen Knochens platziert, ragt das Implantat auf der bukkalen Seite über den Knochen hinaus. Dieses kann zu einer Diskoloration (Verfärbung) ambukkalen Gingivarand oder – im schlimmsten Fall – zu einerWeichgewebedehiszenz führen, die die Ästhetik dann stark beeinträchtigt. In diesen Situationen ist ein anatomisch geformtes Implantat, das nach dem Vorbild des Kieferkamm- profils gestaltet ist, die bessere Lösung, um den marginalen Knochen zu erhalten und das Weichge- webe rund um das Implantat zu unterstützen. Am Implantatmarkt hat das Osseo-Speed™ Profile EV aus dem ASTRA TECH Implant System EV (Dentsply Sirona, Bensheim) ein Alleinstellungsmerkmal. Das abgeschrägte Schulterdesign zeigt eine Höhenabweichung oben am Implantatrand je nach Implantatdurchmesser (4,2 mm oder 4,8 mm) und -design (gerade oder konisch) von 1,3 bis 1,7 mm. Das abgeschrägte OsseoSpeed™ Profile EV ist nur in einer Position optimal platziert – bei korrekter vertikaler Position und Implantatausrichtung in Relation zum Knochenniveau. Das Implantat sollte bündig mit dem niedrigsten Knochenniveau platziert werden, damit der marginale Knochen rund um das Implantat gestützt wird.. Zu beachten ist aber, dass eine volle Umdrehung von 360° einer Änderung um 0,6 mm in der vertikalen Position entspricht. Frontzahntrauma Die Verletzungen der bleibenden Zähne in Deutschland stellen bei Kindern mit einer Prävalenz von 6 bis 38 % eine große Gefahr für die Zahngesundheit dar 7 . Dislokationsverletzungen der Zähne kommen dabei bevorzugt im Milchgebiss vor, während Kronenfrakturen bevorzugt im bleibenden Gebiss gefunden werden 8 . Patienten mit Zahnfehlstellungen, vor allem mit weit nach vorne stehen- den Oberkieferfrontzähnen bei zurückliegendem Unterkiefer (sog. Angle-Klasse II 1) sind davon häu- figer betroffen 9 . Ungefähr 30 % der acht- bis zwölfjährigen Kinder haben ein Frontzahntrauma der bleibenden Schneidezähne erlitten. Besonders die Schneidezähne des Oberkiefers sind wegen ihrer exponierten Stellung am häufigsten betroffen. Frontzahntraumen betreffen zu 90 % den Oberkiefer und nur zu 10 % die Unterkieferfrontzähne. Siehe hierzu auch der Leitlinie der AWMF „Therapie des dentalen Traumas bleibender Zähne“ 10 . Kausuistik Im vorliegenden Fallbericht werden die Ergebnisse eines 24-jährigenmännlichen Patienten beschrie- ben, der als Kind ein Frontzahntrauma in der Schule erlitten hatte. Die Zähne 11 und 21 mussten wurzelkanalbehandelt werden und erlitten in Folge eine starke Wurzelresorption (Abb. 1 und 2). Nach Extraktion der Frontzähne mit begleitendem Sockelerhalt über ein synthetisches Knochener- satzmaterial, bestehend aus 100 % polylactidbeschichtetem beta Tricalciumphosphat, zeigte sich die dargestellte folgende Ausgangssituation.

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