ddm Ausgabe 2 | 2018
ddm | Ausgabe 2 | 2018 80 Journal Die Retentionskraft von ZrO 2 -Kronen mit verschiedenen Zementen (Variolink II/Syntac Classic, Pana- via F 2.0/ED Primer, Multilink/Multilink Primer A/B, RelyX Unicem, Maxcem Fujicem), untersuchte in- vitro Prof. Claus-Peter Ernst, Universität Mainz. Er stellte fest: Selbstadhäsive Befestigungszemente sind in der Lage, mit klassischen adhäsiven Befestigungsmaterialien vergleichbare Retentionskräfte von ZrO 2 -Kronen auf Dentinstümpfen zu gewährleisten; RelyX Unicem und Multilink zeigten bei der dunkelhärtenden Befestigung von ZrO 2 -Kronen nach einjähriger Wasserlagerung die besten Ergeb- nisse; bei Variolink II und Panavia F 2.0 scheint die Lichthärtung für eine optimale Retentionskraft essentiell zu sein; Glassionomerzement erwies sich gegenüber aufwendigeren Systemen für ZrO 2 - Kronen als gleichwertig. „Weißer Stahl“ im Fokus Oxidkeramiken fanden schon 2002 das Interesse mehrerer Autoren. PD Dr. Joachim Tinschert, RWTH Aachen, untersuchte Zirkoniumdioxid (ZrO 2 ) im Vergleich zum glasinfiltrierten Aluminiumoxid für Kronen- und Brückengerüste. Dr. Stefan Ries, Universität Würzburg, berichtete 2003 über den Einfluss der Präparation und der Gerüstgestaltung für vollkeramische Adhäsivbrücken aus ZrO 2 sowie über deren Frakturverhalten in der Oberkieferfront. Mehrgliedrige Brückengerüste für den Seitenzahnbe- reich, gefertigt aus Oxidkeramiken, unterzogen Dr. Rupert Dornhofer und Prof. Gerwin Arnetzl, Uni- versität Graz, in 2005 umfangreichen Belastungstests. Alle Autoren belegten, dass die Präparations- Architektur und das anatoforme Gerüstdesign andere Gestaltungsprinzipien befolgen muss, um die Sprödigkeit der Keramik zu kompensieren und sich dadurch vom Gerüstdesign metallgestützter Versorgungen deutlich unterscheidet.. Die Frakturfestigkeit von Freiendbrücken aus ZrO 2 prüften die Zahnärztinnen Katrin Marienburg und Dr. Brigitte Ohlmann, Universität Heidelberg. Testungen im Kausimulator in 2006 ergaben, dass eine Gerüstverstärkung am endständigen Pfeilerzahn durch eine orale Schulter sowie die Erhöhung der okklusalen Kronenwandstärke die Bruchfestigkeit von Freiendbrücken im Seitenzahnbereich signifi- kant steigert. Abb. 5-6: Fehlende Höckerunterstützung (links) für die Verblendung erhöhen das Chipping-Risiko. Rechts: Anatoform gestaltete Kronenkappen stabilisieren die Verblendung. Quelle: Scherrer/Tinschert/AG Keramik Abb. 7-8: 1-flügeliges ZrO2-Gerüst unverblendet (oben). Adhäsiv- brücke von palatinal. Quelle: Kern
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