ddm Ausgabe 2 | 2018

ddm | Ausgabe 2 | 2018 60 Fortbildung Young ITI Professores Raffelhüschen und Kleinheinz Weichgewebe/ Prothetik Das Weichgewebe rückt in den implantologischen Fokus – dieser Entwicklung wurde der Kon- gress mit einer eigenen Session gerecht. Dr. Jochen Tunkel berichtete über „indikationsbezogene Techniken“ in der Weichgewebschirurgie und Professor Dr. Adrian Kasaj stellte die Bedeutung der Weichgewebsersatzmaterialien in der plastisch-ästhetischen Parodontalchirurgie heraus. Der Kieferchirurg Professor Dr. Dr. Peer Kämmerer stellte seine Forschungsergebnisse vor, womit er einen Posterpreis erzielt hatte. Der Fortbildungsreferent der Deutschen ITI Sektion, Professor Dr. Dr. Bilal Al-Nawas , gab einen kurzen Überblick über das einzigartige, globale Netzwerk ITI. „Versorgungskonzepte im zahnlosen OK und UK“ – diesem anspruchsvollen Thema widmeten sich Dr. Barbara Michel und Dr. Christian Naujoks . Empfehlenswert sei das Versorgungskonzept eines festsitzenden Zahnersatzes auf vier Implantaten, wobei die distalen sehr anguliert inseriert werden. Welche unglaublichen Optionen auf höchstem Niveau in der heutigen Implantologie ver- fügbar sind, veranschaulichte Professor Dr. Irena Sailer (Genf) in ihrem Vortrag „Welches Material in welcher Situation?“ Das Streitgespräch Auch wenn das Thema des diesjährigen Streitgesprächs – „Keramikimplantate“ – noch vor wenigen Jahren vermutlich zu echtem kollegialen Streit hätte führen können, ging es dieses Jahr weniger um die Kontroverse als vielmehr um die Darstellung der individuellen Vor- und Nachteile der jeweiligen Versorgungsphilosophie. Und das gelang unter der souveränen Moderation von Professor And- reas Schlegel . Salomonisch auch das Fazit: Sowohl Keramik- als auch Titanimplantate haben ihre Berechtigung unter Beweis gestellt, die Wahl des Implantats basiert deshalb mehr auf der Lokalisa- tion (Front-, oder Seitenzahnbereich) bzw. auf patientenspezifischen Gegebenheiten. Der vor wenigen Wochen frisch habilitierte Münchener Implantologe Michael Gahlert vertrat als „Zirkonoxid-Maniac“ im positiven Sinne die Position des Befürworters von Zirkonoxidimplantaten, sind doch der Arbeitsgruppe Gahlert-Röhling wesentliche Arbeiten zu verdanken, die die Einfüh- rung des Materials in die Implantologie auf Evidenzbasis ermöglicht haben. Auf der Position des advocatus diaboli wies der Wiesbadener Kieferchirurg Professor Dr. Knut Grötz darauf hin, dass bei aller Begeisterung für Keramik noch reichlich Grundlagenforschungen erforderlich sind und auch die Erarbeitung von Leitlinien geboten sei. Programm für Zahntechniker Eine Intensivierung und Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Zahntechnikern und Zahn- ärzten ist ein wichtiges Anliegen des ITI, weshalb wieder ein Parallelprogramm für Zahntechniker und gemeinsame Podien für Zahnärzte und Zahntechniker zur Verfügung standen. „Die Schnitt- stelle Zahntechnik-Zahnmedizin muss mit Leben erfüllt werden!“, so der langjährige ITI Fellow ZTM Tom Lassen , der neben ZTMAndreas Kunz Chairman einer Session für Zahntechniker war. Es war ein „who ist who“ deutscher Spitzenzahntechniker, die Fallen und Chancen der Implantatprothetik darlegten: Andreas Kunz , Martin Gollner , Stefan Pciah , Kay Vietor , Vincent Fehmer , Tom Lassen . Lebhafte und engagierte Diskussion zeigten, wie genau die Referenten den Nerv der Teilnehmer getroffen haben. Vor allem ihre Ehrlichkeit überzeugte, wenn ein renommierter Referent wie ZTM Andreas Kunz einräumte – „wenn Sie genug in Ihrem Labor zu tun haben, dann ist die Verkürzung der Anfertigungszeiten durch Verwendung digitaler Verfahren weder immer möglich, noch rele- vant!“ Kontakt: Dr. Georg Bach Communications Officer der Deutschen ITI-Sektion Rathausgasse 36 79098 Freiburg doc.bach@t-online.de

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