ddm Ausgabe 2 | 2018

ddm | Ausgabe 2 | 2018 59 Fortbildung Professor Weingart und Dr. Chen Dr. Fischer und Professor Kämmerer ten Jahr nach Insertion. Hauptgrund für die Implantatremissionen war Periimplantitis. Dennoch ent- schied sich die Hälfte der Patienten für eine erneute Implantation, nahm oft eine aufwändige Aug- mentation in Kauf, wurde aber bei guter Compliance mit einer hervorragenden Langzeiterfolgsrate belohnt. „Keramikimplantate – wissenschaftliche Grundlagen und klinische Evidenz“ – das Thema war PDDr. Stefan Röhling (Basel) wie auf den Leib geschnitten. Röhling wies darauf hin, dass die Diskussion „Keramik versus Titan“ weniger wissenschaftlich als emotional diskutiert werde. Trotz der nachgewie- senen Bewährtheit von Titanimplantaten sind bei dieser Versorgungsform dennoch Komplikatio- nen zu verzeichnen. Hier böten Keramikimplantate klare Vorteile. Sowohl für ein-, wie für zweiteilige Implantate aus Zirkonoxid ist wissenschaftlich bewiesen, dass sich voraussagbar klinische Langzeit- erfolge erzielen lassen. Vor allem die Entwicklung neuer, rauerer Zirkonoxidimplantatoberflächen haben Fortschritte ermöglicht, ebenso ist die Wahrscheinlichkeit einer Periimplantitis weniger aus- geprägt. ITI Fellows Eine Besonderheit Deutscher ITI Kongresse: Fellows referieren zu Themen der Implantologie. Die Resonanz auf diesen „Fellow-Block“ war schon beim letzten ITI-Kongress überwältigend. Kein Wun- der, denn von anatomischen Fallstricken in der Implantologie über Implantationen bei Knochenan- gebot mit vestibulärem Defizit, extrem durchmesserreduzierten Implantaten und einem Vergleich Intraoral-Scan zu Abformung – der Output war beeindruckend. Hervorzuheben sind einige „take- home-messages“: Professor Dr. Götz (Anatom aus Bonn): „Der Verlauf der Unterkiefernerven und des foramen mentale kann unglaublich variieren, auch ethnisch bedingt! Sie können sogar doppelt und dreifach angelegt sein! Die neuen bildgebenden Verfahren können Sie auf die sichere Seite bringen.“ PD Markus O. Klein (Kieferchirurg, Düsseldorf): „Im ästhetisch relevanten Bereich ist ein vestibulärer Knochenpuffer von 2 - 3 mm zur Erzielung eines langfristig sicheren Ergebnisses erforderlich! Gegebenenfalls bietet sich auch die Verwendung eines durchmesserreduzierten Implantates an.“ Andreas Hentschel (Kieferchirurg, Zwickau): „Zum Ersatz oberer, seitlicher Schneidezähne und zum Ersatz aller Unterkieferinzisiven mit deren sehr geringen mesio-distalen Dimensionen stellen 2,9 mm-Durchmesser-Implantate eine echte Alternative dar!“ Christian Müller, Urs Volz (ZTM) und Johannes Röckl (Fachzahnarzt für Kieferorthopädie und Oralchirurgie): „Digitale Techniken sind längst Alltag – es ist nur die Frage, an welcher Stelle man einsteigt! Diese Entscheidung kann nur individuell erfolgen!“ Young ITI Vorträge Nicht nur, dass bereits 10 Young-ITI-Symposien stattgefunden haben, auf denen unkonventionell und mitunter auch kontrovers diskutiert wurde und Nachwuchswissenschaftler ihre Forschungser- gebnisse vorgestellten – es hat sich auch eine Young-ITI-Gruppe gebildet, die erfolgreich „netz- werkt“. In Bonn stellten Dr. Kai Fischer („Weichgewebsmanagement“) und Professor Dr. Dr. Peer Kämmerer („allogener Knochenersatz“) die dermale Matrix als Alternative zum Bindegewebstrans- plantat und allogenen Knochen als echte Alternative zu Knochenersatzmaterialien und als hochwer- tige Alternative zum autologen Knochen dar. Professores Herrmann und Götz

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