ddm Ausgabe 2 | 2018
ddm | Ausgabe 2 | 2018 58 Fortbildung Chirurgie Dr. Arndt Happe eröffnete den Vortragsreigen der ersten Session und definierte die korrekte drei- dimensionale Position des Implantates, eine adäquate Knochenarchitektur und stabiles Knochen- volumen sowie das biologische Siegel (Weichgewebe) als Voraussetzungen für das Erzielen eines ästhetischen Ergebnisses. Verbesserungspotential sieht Happe bei der Implantatfreilegung, hier empfiehlt er die split-finger-Technik nach Misch. Ebenfalls komplexen ästhetischen Anforderungen widmete sich der in Würzburg niedergelassene Professor Dr. Stefan Fickl und stellte klar: „Die Herausforderungen für eine Sofortimplantation bezüglich Knochen und Weichgewebe müssen besser gegeben sein als bei einem natürlichen Zahn, wenn Sie mit einer Restauration ein stabiles und ästhetisches Ergebnis erzielen wollen, dies bedingt eine strikte Fallselektion – im Zweifelsfalle eher verzögert!“ Findet diese Erkenntnis Beachtung, dann sieht der Parodontologe in der Sofortimplantation erhebliche Vorteile, auch wirtschaftlich! Der ITI-Präsident Stephen Chen ließ es sich nicht nehmen, einen Beitrag zum wissenschaftlichen Programm beizusteuern und sprach über „post extraction ridge alteration“. Das Heilungsverhalten nach Extraktionen, vor allem der Verlust der bukkalen Lamelle in den ersten drei Monaten nach Zahnverlust stelle eine große Herausforderung dar. Ob die Alveole intakt bleibe oder sich eine Dehis- zenz ausbilde sei nicht vorhersehbar, was die Entscheidungsfindung nicht erleichtere. Ab wann erhebliche horizontale und vertikale Knochenverluste nach der Extraktion wahrscheinlich werden, konnte ITI-Präsident Chen aber eindeutig definieren – daraus resultierte seine Take-home- message: Maximal zwei Monate nach Extraktion muss die Insertion zahnersetzender Implantate starten! Kaum ein Wissenschaftler hat das ITI so beeinflusst wie Professor Dr. Dr. Dieter Weingart (Stutt- gart), der auch viele Jahre Präsident war. Aus dreieinhalb Jahrzehnten hervorragender Wissenschaft feuerte Weingart ein Feuerwerk an Daten und Falldokumentationen ab, wobei er das Problemfeld „Implantatverlust mit Defektsituation: Erneute Implantation oder Alternativtherapie“ hinterfragte: „wer hier sagt, dass er keine implantologischen Komplikationen verursacht hat, der hat einfach nicht genug implantiert!“ Ausgehend von einer eigenen Untersuchung mit über 100 Patienten, bei denen nicht erhaltungswürdige Implantate entfernt wurden, definierte Weingart Rauchen und fehlende Augmentation als Risiken für Implantatverluste, meist im ersten und dann wieder ab dem sechs- ForumMarkt und Strategie
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