ddm Ausgabe 2 | 2018

17 ddm | Ausgabe 2 | 2018 Der komplette Fall prothetische Behandlungstermine ohne die Beratungstermine benötigt, um eine derart komplexe „Full mouth rehabilitation“ umzusetzen. Ein wesentlicher Gesichtspunkt der Teamarbeit ist es, den Patienten in den Mittelpunkt zu stellen und die Arbeitsabläufe diesem Ziel absolut unterzuordnen. Beispielhaft wurde bereits bei der Implantatfreilegung eine analoge bzw. digitale Abformung der freigelegten Situation in der mund-, kiefer-, gesichtschirurgischen Praxis vorgenommen, um dem Zahntechniker die Möglichkeit der Anfertigung der individuellen Abformlöffel zu ermöglichen und die verblockte Abformung für den Oberkiefer vorzubereiten, sodass in der prothetisch orientierten Hauszahnarztpraxis direkt mit der definitiven Abformung begonnen werden konnte. Auch in der verblockten Abformung liegt ein Schlüssel zum Erfolg. Gernet et al.⁹ geben den Praxis- tipp: „Man benutzt immer die direkte Methode mit Verblockung, auch wenn nur zwei benachbarte Implantate abgeformt werden sollen.“ Fangmann konnte in seiner Untersuchung einer schriftlichen Befragung im Rahmen einer Fortbildungsreihe, die mit 78 Prozent eine der Literatur entsprechende Teilnehmerquote aufwies, zeigen, dass lediglich 37 Prozent der Zahnärzte eine verblockte Abfor- mung in Pick-up-Technik verwenden. Die Vermutung liegt nahe, dass hierbei nur „fortbildungs- affine“, d. h. überdurchschnittlich gut informierte Zahnärzte erfasst wurden. Für die verblockte Abformung ist ein besonders schrumpfungsresistenter Kunststoff notwendig. Hier erweist sich das Triad® Gel Clear, ein gebrauchsfertiges, fließfähiges, lichthärtendes Material, als besonders anwen- derfreundlich und ist nach den Autoren somit dem in der Literatur oft dargestellten Pattern Resin überlegen. Derartige Materialneuerungen werden oftmals über die Außendienstmitarbeiter in die Praxen eingebracht. Somit ist der Außendienstmitarbeiter ebenfalls ein wichtiges Teammitglied, wobei für den Außendienstmitarbeiter der Erfolg seines Wirkens im Team erst erkennbar wird, wenn die Umsetzungskompetenz des Patientenerstberaters von dem reaktiven Handeln grundsätzlich in ein proaktives Handeln im Sinne des Patienten erfolgt, wie es in diesem Beispiel der Fall ist. Wenn der Außendienstmitarbeiter einen Gesamtlösungsanbieter vertritt, können für alle Arbeitsschritte die benötigten Komponenten und Materialien mit dem begleiteten Fachwissen beigesteuert werden. Dieses führt am Ende zu einer schnelleren, effizienteren und sicheren Patientenversorgung. Die Fragestellung, ob sich der Wunsch nach besten zahnärztlichen Versorgungen im Alter mit Pro- dukten nur eines Anbieters umsetzen lässt, kann das Autorenteam uneingeschränkt mit ja beant- worten. Bei der Stegversorgung des Oberkiefers hätte die Tertiärstruktur auch über den Implantatan- bieter gefertigt werden können im Sinne einer ATLANTIS™ Suprastrukturen 2 in 1. Es sollte der beste Komfort erzielt werden. Dieser ist aus Sicht des Zahntechnikers und des zahnärztlichen Prothetikers nur mit einer Galvanostruktur zu erzielen. Dieses stellt jedoch eine individuelle Entscheidung dar. Ebenso ist die Entscheidung für die Riegeltechnik einer Stegarbeit eine individuelle Entscheidung. Abb. 37: MK1-Attachment geöffnet Abb. 36: MK1-Attachment und Galvanogerüst Abb. 38: MK1-Attachment vestibuläre Ansicht Cordula Picht, Zahnärztin • 1987 Approbation als Zahnärztin • 1989 niedergelassen in 26441 Jever, Kaakstraße 6

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