ddm Ausgabe 1 | 2018

ddm | Ausgabe 1 | 2018 53 Fortbildung körperliche Beschwerden des Stütz- sowie Bewegungsapparates und zugehörige Okklu- sionsmuster ein. Anhand von Fallbespielen ver- deutlichten sie, dass das Kiefergelenk einen großen Einfluss auf die Gelenk- und Muskelstrukturen hat. Die Kiefer- orthopädin Dr. Dr. Alexandra Bodmann MSc (Schongau) untermau- erte mit dem Bindestrich im Wort Kiefer-Orthopädie, dass die Körperhaltung eng verknüpft ist mit den Kiefergelenken. Sie stellte heraus, dass Spee- und Wilson-Kurven eine große Bedeutung im natürlichen Gebiss haben, allerdings in der Kieferorthopädie nicht ausreichend Beachtung fänden. Durch ein Abflachen der Spee-Kurve verkleinere sich das apikale Dreieck der Kraftübertragung, was Auswirkungen auf das Kiefergelenk hat. Prof. Dr. Peter Pospiech (Berlin) ging auf das Einstellen der Lage des Unterkiefers zum Oberkiefer ein. Bei der vertikalen bzw. horizontalen Kieferrelations- bestimmung favorisiert er das Stützstiftregistrat. Durch das „Dreibein“ aus Kondylen und Stützstift komme es zu einer Selbstzentrierung der Gelenke. Grundsätzlich sei das Registrieren Aufgabe des Zahnarztes, ebenso wie das Montieren des Unterkiefermodells in den Artikulator. Die zahntechni- schen Aspekte bei der Funktionsdiagnostik arbeitete ZTM Volker Hamm (Meschede) heraus. Er erläuterte das elektronische Stützstiftsystem IPR (Dental Balance) und die Praktikabilität dieser Ver- messungsmethode. Implantologie und Implantatprothetik Dr. Babak Saidi (Neuss) erörterte den Hintergrund einer Therapie mit autologen Wachstums- faktoren (PRGF). Die Technik basiert auf der Gewinnung eines Proteinpräparats aus Eigenblut und der Aktivierung autologer Thrombozyten. Das Gewebe werde stimuliert und die Regeneration beschleunigt. Thematisch schloss sich Dr. Peter Randelzhofer (München) an mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ in der Implantologie. Anhand konkreter Beispiele zeigte er, dass Periimplantitis-Prävention bei der Pla- nung beginne und sich mit wohlüberlegten chirurgischen und prothetischen Techniken sowie einer professionellen Nachbetreuung fortsetzt. Er schilderte eine Methode (PerioSafe), womit aufgrund der Signalwirkung des Enzyms Matrix-Metalloproteinase-8 (aMMP-8) „hidden infections“ diagnosti- ziert werden können, bevor sichtbare Schäden auftreten.

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