ddm Ausgabe 1 | 2018

48 ddm | Ausgabe 1 | 2018 Fortbildung Verblendfrei Restaurieren Priv.-Doz. Dr. Jan-Frederik Güth, Universität München, bestätigte beim Thema „CAD/CAM-gefertigte monolithische Restaurationen“, dass verblendfreie Vollkeramikkronen sich in der niedergelassenen Praxis schnell durchgesetzt haben. Anatoform ausgeschliffen, haben monolithische Kronen aus Lithiumdisilikat (LS2) und Zirkoniumdioxid (ZrO 2 ) den Charme, dass sie kein Chippingrisiko haben. Auch bei Kronen und Brücken aus ZrO 2 mit unverblendeten Kau- und Funktionsflächen, aber mit Verblendungen der sichtbaren vestibulären Flächen, ist das Risiko der Verblendfraktur deutlich mini- miert. Das zur Verfügung stehende Platzangebot im bukkalen Bereich oder der Verfärbungsgrad der Zahnstümpfe beeinflussen die Entscheidung für eine monolithische, d.h. verblendfreie Rekonstruk- tion. Der erste Schritt bei der Werkstoffwahl ist laut Güth die Beurteilung der Referenzzähne hinsichtlich Lichtdurchlässigkeit und Helligkeit. Weisen die Zähne eine hohe Transparenz auf, ist für die Restaura- tion die LS2-Keramik zu bevorzugen. Bei stark verfärbten Zahnstümpfen ist eine totale Maskierung notwendig; das erfordert ein opakes Restaurationsmaterial oder höhere Wandstärken. Der zweite Schritt der Evaluation bewertet die Lage der Rekonstruktion im Kiefer. Im posterioren Segment kön- nen sowohl mit LS2 als auch mit ZrO 2 ästhetische Lösungen mit monolithischen Kronen erzielt wer- den. In einer Studie prüfte Güth et al. das Verschleißverhalten von LS2- und ZrO 2 -Restaurationen im Zeitraum von 2 Jahren in situ. Mit einem Höhenverlust von 59 µm imMolarenbereich bietet LS2 eine günstige Langzeitprognose aus verschleißprophylaktischer Sicht. Für Schmelz gelten literaturbelegt Abrasionswerte von 30-40 µm pro Jahr. In einer Studie von Reich et al., an der auch Patienten mit Parafunktionen und Bruxismus teilgenommen hatten, zeigten verblendfreie ZrO 2 -Kronen im Sei- tenzahnbereich nach 2 Jahren Tragezeit einen okklusalen Höhenverlust von 103 µm, Schmelz hinge- gen 115 µm. Damit zeigte monolithisches ZrO 2 ein tolerierbares Verschleißverhalten. Invitro Studien zeigten, dass die Verschleißrate in erheblichem Maße von der Oberflächenbeschaffenheit des ZrO 2 abhängig ist. Bei rauher Oberfläche kann ZrO 2 auf den Antagonisten verschleißend einwirken. 3D-Röntgen mit weniger Strahlung Perfekte Detaildarstellungen sind ein Erfolgsfaktor in vielen Behandlungen. Ob Diagnose, Verlaufs- kontrolle oder Endkontrolle – bildgebende Verfahren sichern die Qualität. Trotz aller Selbstverständ- Abb. 3: Die Referenten auf dem 18. Cerec-Tag (v.l.n.r): Dipl.-Ing. Marcel Schweiger, Sophia Pantelidis, Holger Raschke, Jochen Hartmann, Dr. Michael Dieter, Dr. Gerd Frahsek, Christa Maurer, PD Dr. Jan-Frederik Güth, Dr. Andreas Kurbad, Alexander Keunecke. Nicht im Bild: Petra Soboll. Quelle: Cerec Masters Club

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