ddm Ausgabe 1 | 2018

ddm | Ausgabe 1 | 2018 35 Kollegentipp Entscheidend für die Anzahl der zu fertigenden Druckobjekte ist die Größe der Bauplattform: sprich je größer die Bauplattform, umso mehr oder größere Druckobjekte können in einem Aufbauprozess gefertigt werden. Eine größere Bauplattform setzt jedoch eine aufwendigere Belichtungstechnolo- gie voraus. Dieses Erfordernis wird bei den Herstellern von 3D-Druckern ganz unterschiedlich gelöst: Bei manchen Geräten wird für die komplette Belichtung der gesamten Bauplattform eine Lichtquelle verwendet, wobei hierbei die Gefahr besteht, dass durch eine enorme Vergrößerung die Lichtpro- jektion in den Randzonen verzerrt wird und dies zu einer verringerten Beleuchtungshomogenität führt. Eine Herangehensweise besteht auch darin, eine fest installierte Lichtquelle für eine kleinere Projektionsfläche einzusetzen und mit einem Spiegelsystem die Projektionsfläche auf einen wei- teren Bereich auf der Bauplattform umzuleiten. Aber auch bei dieser Methode sind lichtoptische Verzerrungen in Kauf zu nehmen. Das MetaNova Print Ultra-System ist mit der sogenannten Pixel Stitch Technology (PST) ausgestattet, die die gesamte Belichtungseinheit bewegt und dadurch Verzerrungen vorbeugt (Abb. 7). Anhand dieser besonderen Belichtungstechnologie kann eine stabile Projektionsfläche zu allen Bereichen der Bauplattform ausgerichtet werden und die Belichtung der gesamten Plattform erfolgt in gleich- bleibend hoher Auflösung. Wichtig ist dabei, dass eine softwareseitige Überwachung der Lichtleis- tung des Projektors stattfindet, um sicherzustellen, dass Druckobjekte von konstant hoher Qualität hergestellt werden. DLP-Flüssigkeiten Das Herzstück in der dentalen Anwendung der 3D-Druck-Technologie bildet ganz klar das verwen- dete Material, denn eine Fertigungsmethode ist eben nur dann sinnvoll, wenn damit auch anwend- bare, d.h. beim Patienten einsetzbare Produkte hergestellt werden können. Bei der 3D-Druck Ferti- gung werden lichtempfindliche Harze verwendet, die sich je nach gewünschter Indikation in ihren Materialeigenschaften wie Viskosität, Formstabilität, Schlagzähigkeit oder rückstandslosem Verbren- nen unterscheiden. Bei der Herstellung von Bohrschablonen, Provisorien, Schienen oder Abform- löffel muss darauf geachtet werden, dass die Materialien eine Zertifizierung für die Verwendung als Medizinprodukt der Klasse I oder IIa besitzen. Für die jeweiligen Indikationen sind also verschiedene mechanische, thermische und optische Materialeigenschaften erforderlich, die durch die unter- schiedliche Zusammensetzung der chemischen Komponenten wie z.B. Monomere, Füllstoffe, Ini- tiatoren etc. erreicht werden. Ein entscheidender Faktor für die Qualität der generierten Produkte ist hierbei die Abstimmung von Geräten und Flüssigkeiten, denn für die unterschiedlichen Anwen- Abb. 6: Der MetaNova Print Ultra Drucker ist mit einer sensorgesteuerten Separationsüberwachung ausgestattet, die die Prozesssicherheit erhöht und gleichzeitig die Fertigungszeit reduziert. Abb. 7: Die sogenannte Pixel Stitch Technology ermöglicht bei der Belichtung eine gleichbleibend hohe Auflösung der gesamten Bau- plattform.

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