ddm Ausgabe 1 | 2018

ddm | Ausgabe 1 | 2018 34 Kollegentipp Das Digital Light Processing – kurz DLP – ist eine der meist verbreiteten 3D-Drucktechniken in der Dentalbranche. Bei der DLP-Technologie belichtet, die LED-Lichtquelle eine gesamte Schicht (in der Größe der Projektionsfläche des Projektors) aller auf der Bauplattform befindlichen Objekte gleich- zeitig und spart somit Zeit ein – im Vergleich dazu wird beim SLA-Verfahren die Schicht nur mit einem Laserstrahl abgefahren. Das heißt, beim DLP Drucker erfolgt die Belichtung flächig und nicht punktuell über einen Laserstrahl (Abb. 4). Dabei wird Schicht für Schicht belichtet, und die Bau- plattform des DLP-Druckers wird angehoben, um die nächste Schicht belichten zu können. Dabei bewegt sich die Bauplattform aus dem Kunststoffbad heraus, weshalb die Kunststoffflüssigkeit nur das Objekt an der Belichtungsseite bedecken muss. Dadurch lässt sich die Menge des benötigten flüssigen Kunststoffs in der Materialwanne auf ein Minimum reduzieren. Dies ist ein entscheiden- der Vorteil gegenüber herkömmlichen, subtraktiven Fertigungsverfahren wie z.B. dem Fräsen, denn bei der Druck-Produktion wird sparsam mit den Ressourcen umgegangen, und es entsteht nur wenig Abfall. Beschränkt sich der Materialverbrauch hier ja lediglich auf den Aufbau jener Teile, die gebraucht werden. (Abb. 5) Belichtung Beim DLP-Druck gibt es verschiedene Belichtungszyklen, und nach jedem einzelnen Zyklus hebt sich die Bauplattform an, wobei sich die belichtete Schicht vomMaterialwannenboden ablöst. Damit eine komplette Ablösung der Schicht erfolgen kann, muss die Bauplattform über den eingestellten Bereich der Schichtendicke (25 bis 200 µm) hinaus angehoben werden. Dieser Ablösungsprozess der belichteten Schicht vom Boden der Materialwanne hat entscheidenden Einfluss auf die Prozess- sicherheit und die Dauer des Druckvorgangs. Problematisch wird es dann, wenn die Bauplattform nicht weit genug angehoben wird und sich dadurch Teilbereiche des Druckobjektes nicht ablösen. Der Druckprozess wäre somit fehlerhaft oder würde abgebrochen werden. Auf der anderen Seite garantiert ein zu starkes Anheben der Bauplattform zwar Prozesssicherheit, ist aber mit einer deut- lich höheren Fertigungszeit verbunden. Mit seiner sensorgesteuerten Separationsüberwachung tritt der MetaNova Print Ultra (Meteaux Precieux Dental GmbH, Stuttgart) dieser Problematik entgegen, die mittels eines Laser-Lichtstrahls feststellt, wann sich die Schicht komplett vom Wannenboden abgelöst hat (Abb. 6). Dies hat auch den Vorteil, dass die Bauplattform anschließend direkt wieder auf die benötigte Schichtstärke abgesenkt werden kann und sich somit sowohl die Zuverlässigkeit des Fertigungsprozesses erhöht als auch eine Zeitersparnis von bis zu 40% pro Druckprozess erzielen lässt. Ein weiteres Plus dieses Verfahrens ist, dass durch die unterschiedlich starke Belichtung auch die Aushärtung variiert werden kann, wodurch sich beispielsweise Stützkonstruktionen leichter entfer- nen lassen, wenn diese nicht komplett ausgehärtet sind. Abb. 3: Nur durch das perfekte Zusammenspiel der einzelnen Prozess- schritte kann die Qualität im 3D-Druckverfahren erzielt werden. Abb. 5: Ein Vorteil der DLP- Technik besteht darin, dass sie sehr ressourcenschonend ist und für die Produktion nur eine geringe Füllmenge benötigt wird. Abb. 4: Das Herzstück der DLP-Technologie ist der DMD-Chip (Digital Micromirror Device), eine digitale Mikrospiegel-Einheit. Hier im Größenvergleich mit einem Ameisenfuß.

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