ddm Ausgabe 6 | 2017

ddm | Ausgabe 6 | 2017 40 Digitale Visionen Joachim Tinschert: Dazu möchte ich ergänzen, dass der Scanner primär für lokale Anwendungen mit einer hochgenauen Auflösung ausgelegt ist, nicht für Übersichtsaufnahmen und Scans ganzer Kiefer. Die aktuelle Erfassungsgröße des Scanners ist etwa ein halber Quadrant. Damit liefert er wich- tige lokale Zusatzinformationen. Denken Sie an ein Frontzahnimplantat. Wir könnten per Ultraschall eine erste Abklärung der Knochen- und Weichgewebssituation machen, noch bevor wir ein DVT anfertigen. Wir erhielten dann im Vorfeld wertvolle Informationen über die Dicke des Weichgewebes und die Höhe der labialen Knochenlamelle. Damit wissen wir, ob wir überhaupt implantieren können oder ob ein Knochenaufbau notwendig ist. Herr Professor Tinschert, wie verhält sich der Scanner in der Anwendung und im Handling? Joachim Tinschert: Das Handstück mit dem Ultraschallscanner hat eine durchschnittliche Größe. Im Unterschied zum lichtoptischen Scan wird aber das Mundstück nur aufgelegt, nicht bewegt. Es gibt also keine Scanwege, was anwender- und patientenfreundlich ist. In Bereichen, wo man eine sehr hohe Auflösung braucht, nutzt man spezielle Ankopplungselemente in Form von vorgefertig- ten Schienen. Diese setzt man in den Scanbereich ein und fixiert damit den Scanner. Übrigens wäre die Verwendung der Schiene sehr hilfreich, um Studien über einen längeren Zeitraum durchzufüh- ren, denn die Fixierung gewährleistet eine gute Wiederholungsgenauigkeit. Herr Vollborn, gibt es Schnittstellen zu gängigen Datenformaten? Thorsten Vollborn: Aus den Daten des Whitesonic Scanners können die gängigen Formate generiert werden. Oberflächen werden als STL-Daten, Volumina als DICOM-Daten übermittelt. Damit können die Daten in die herkömmlichen digitalen Prozessketten eingegliedert werden und der Zahnarzt muss nichts Neues lernen. Visualisierung der Ultraschallaufnahmen eines Oberkiefer-Frontzahns nach Export in das DICOM Zahn Knochen Gingiva Sagital Axial Coronal 3D

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