ddm Ausgabe 6 | 2017

ddm | Ausgabe 6 | 2017 28 Pro & Contra Für digital und analog erstellte Primärteile gemeinsam gilt: • Eine optimale in allen Bereichen der gewählten Einschubrichtung gefräste und auf Hoch- glanz verdichtete Oberfläche ist unseres Wissens auch im digitalen Zeitalter immer noch analog und wird es wohl noch eine Zeit lang bleiben (obschon es gefräste Primärteile und Sekundärkronen in einem Arbeitsschritt gibt) (Abb. 4). • Nach der obligatorischen Primärkronenanprobe / Bissnahme / evtl. Stützstiftregistrat o. ä. beim Patienten / Zahnarzt gehen wir weiterhin analog mit der Modellerstellung vor. Dies bedeutet, dass ein Modell nach Überabdruck und ein extra Fräsmodell erstellt werden (Abb. 5). Sekundärgerüste à la Zahntechnik 2017 1. Klassisch 1.0: Den Herstellungsprozess von Sekundärkronen als Einstückguss möchte ich hier nicht im Detail beschreiben, doch ein kurzer Rückblick sei gewährt: Nachdem die gefrästen Primärkronen hochglanzpoliert sind, werden diese mit einem rückstandsfrei verbrennenden Modellierkunststoff ummantelt. Ordentlich ausgehärtet sollten sich diese einzelnen Käppchen nun leicht von den Kronen abziehen lassen, um dann wieder zurück in die Ausgangspo- sition gebracht zu werden. Nachfolgend wird alles auf eine gleichmäßige Schichtstärke mit Fräsen und Schleifen gebracht. Hierüber wird anschließend mit Modellierwachs die eigentliche Sekundär- krone fertig modelliert, entsprechende Verbindungsappendixe für den späteren Modellgussanteil angelegt, alles angestiftet, eingebettet und gegossen. Nach einem erfolgreichen Guss beginnt das einzelne Aufpassen der Sekundärkronen und dann die Gesamtpassung bei zum Beispiel in der Front verblockten Sekundärkronen. Anschließend wird das Modell zum Dublieren vorbereitet und ein Einbettmasse-Modell erstellt. Darauf wird der Modellguss modelliert, wieder eingebettet, gegossen, ausgebettet, aufgepasst, verlötet, verlasert oder verklebt. Vorteile: • Theoretisch kann innerhalb von 24 Stunden nach einer Sammelabformung / Überab- formung das Sekundärgerüst anprobiert werden. • Die Produktion erfolgt im eigenen Haus Nachteile: • Allein die Darstellung des Arbeitsprozesses in Worten dauert seine Zeit. Daraus ergibt sich auch gleich der nächste Nachteil ... • Um ein annähernd planbares Gussergebnis in Einzelpassung und Gesamtpassung nebst „schaukelfreiem Sitz“ zu erlangen, werden nicht selten viele Arbeitsstunden allein für eine einzelne Arbeit benötigt. • Sehr viele potenzielle Fehlerquellen beispielsweise durch den Zahntechniker oder das falsche Handling von Geräten (Mischungsverhältnisse, Fehlgüsse, zu stramme oder zu weite Passungen u. v. m.). • Zum Schutz der Mitarbeiter sind entsprechende Schutzausrüstungen und -vorkehrungen beim Modellieren, Einbetten, Gießen, Ausbetten sowie Löten der Materialien und Gefahrstoffe bereitzustellen. • Materialintensives Verfahren

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