ddm Ausgabe 6 | 2017

21 ddm | Ausgabe 6 | 2017 Der komplette Fall Diskussion Der oben beschriebene Fall zeigt eine alltäglich vorzufindende typische Komplikation einer insuf- fizienten Brücke mit Fraktur der Verblendkeramik. Der Einsatz monolithischer Restaurationen und deren Design mit der CAD/CAM Technologie stellt in diesem einfachen Fallbeispiel einen effizienten Weg zur Erreichung des Behandlungsziels dar. Bei dieser Technik wird die Restauration ausschließlich am Computer geplant und anschließend aus einem Block des favorisierten Materials gefräst oder geschliffen. Monolithische Werkstoffe ermöglichen im Vergleich zu Verblendkeramiken gleichwertige ästheti- sche Ergebnisse bei weniger technischen Komplikationen. Hervorzuheben ist insbesondere die vor einigen Jahren eingeführte Lithiumdisilikat CAD/CAM-Variante IPS e.max (Ivoclar Vivadent, FL- Schaan). Die teilgesinterten Blöcke werden aus Glasrohlingen hergestellt, welche 40 Vol.-% Lithium- metasilikat-Kristalle (Li 2 SiO3) enthalten. Das Material bekommt man in der Handelsform als bläulich gefärbte Blöcke, die in einem teilgesinterten Zwischenstadium eine geringere Festigkeit (ca. 130 bis 150 Mpa) aufweisen und dadurch leicht von CAD/CAM Schleifeinheiten bearbeitet werden können. Nach dem Schleifen muss die Restauration erneut gesintert werden. Dadurch erhält die Versorgung ihre endgültige Farbe und Festigkeit von ca. 350 Mpa (Herstellerangabe). Mit dem IPS e.max CAD Sys- tem können monolithische Inlays, Onlays, Teilkronen, Kronen und bis zu dreigliedrige Brücken herge- stellt werden. Bei Implantatrestaurationen besteht die Möglichkeit, ein individuelles CAD-Abutment (wie oben beschrieben) zu fertigen, welches mit einer Titanbasis verklebt und dann mit einer separa- ten vollkeramischen Krone versorgt wird. Alternativ kann eine monolithische vollanatomische Krone auf einer Titanbasis verklebt und am Implantat mit einer okklusalen Schraube befestigt werden. Für beide Varianten stehen CAD/CAM Blöcke mit einem bereits industriell gefertigten Schraubenkanal zur Verfügung. Der Einsatz der CAD/CAM Technik in Kombination mit den monolithischen Materialien ermöglicht dem Zahnarzt, in ein bis zwei Stunden, die endgültige Restauration in der eigenen Praxis fertigzu- stellen. Der Arbeitsablauf hin zur Restauration ist somit deutlich schneller und technisch einfacher als bei konventionell hergestellten Versorgungen. Die daraus resultierende geringe Behandlungs- und Laborzeit ermöglicht ein verbessertes Kosten-Nutzen-Verhältnis. Schlussfolgerung Die Digitalisierung in der Zahnheilkunde ist nicht zu stoppen. Eine digitale Röntgenausrüstung gehört heute zur Standardausstattung einer Zahnarztpraxis. Auch die Digitalisierung in der Rönt- gentechnik ging schrittweise und es war notwendig, den Gesamtnutzen zu erkennen. Speziell aus wirtschaftlicher Sicht lässt sich dieser nicht nur durch Abrechnungspositionen darstellen. So wird eine Praxis mittlerweile kaum noch rein konventionell oder analog ausgestattet. Die Vorteile der digitalen Systeme haben sich durchgesetzt. Digitale Konstruktionen über spezielle CAD/CAM Systeme bieten grundsätzlich Vorteile, egal ob nur das Modell gescannt oder intraoral abgeformt wird. Die Restaurationen werden aus homogenen, industriell gefertigten Rohlingen hergestellt und in der Folge minimalinvasiv und defektbezogen erfolgreich umgesetzt. Dies führt zu einer höheren Biokompatibilität und besseren Qualität. Patien- ten fordern heute zu Recht eine moderne Zahnheilkunde unter Einsatz digitaler Technologien. Sie wollen eine möglichst geringe Behandlungszeit, minimal invasive und substanzschonende Behand- lungen und qualitativ hohe sowie ästhetisch überzeugende Ergebnisse. Dr. med. dent. M. Sc. Ahmad Ali Ludin Dr. Ahmad Ali Ludin hat eine eigene Praxis in Stuttgart mit den Behand- lungsschwerpunkten Implantologie und Ästhetische Zahnheilkunde. • Seit 2008 niedergelassen in eigener Praxis in Stuttgart • 2014 - 2016: Master of Science in orale Implantologie und Parodontaltherapie (DGI) • 2006 - 2008: Gemeinschaftspraxis am Bodensee • 2004 - 2006: Assistenzarzt in Praxis für Implantologie in Stuttgart • 2002 - 2003: Assistenzarzt in Olpe, Oralchirurgie in Siegen • 2001 - 2005: Promotion zum Dr. med. dent., Universität Freiburg bei Prof. Dr. G. Krekeler • 1996 - 2001: Studium der Zahn- medizin an der Albert-Ludwigs- Universität in Freiburg im Breisgau Kontakt: Zahnarztpraxis Dr. Ludin Möhringer Landstraße 36 70563 Stuttgart Tel. 07 11 - 7 22 49 29 0 Fax. 07 11 - 7 22 49 29 9 praxis@dr-ludin.de www.dr-ludin.de

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