ddm Ausgabe 6 | 2017

15 ddm | Ausgabe 6 | 2017 Der komplette Fall CAD/CAM in Praxis und Labor Im Vergleich zum analogen Verfahren mit der konventionellen Abformtechnik bietet der Einsatz der CAD/CAM Technologie am Patienten in erster Linie eine höhere Wirtschaftlichkeit und eine große Zeitersparnis. Darüber hinaus ist der Komfort für den Patienten deutlich höher sowie die Qualität des Behandlungsergebnisses sehr überzeugend. Auch die Einsatzmöglichkeiten sowie die Material- vielfalt für zahnärztliche Restaurationen zeigen die Vorteile dieses Systems. CAD/CAM in der Zahn- arztpraxis ermöglicht heutzutage jedem Zahnarzt, einen vorhersagbaren und langfristigen Behand- lungserfolg auf möglichst einfachem technischem Weg zu erreichen. Zahntechnische Labore nutzen die Vorteile der CAD/CAM Technologie seit langem. Nicht zuletzt hat die Kritik der Zahnärzte gegenüber den technischen Komplikationen bei metallkeramischen Restau- rationen, insbesondere in Bezug auf Frakturen der Verblendkeramik und das ästhetische Ergebnis im gingivalen Bereich, die Labore auch gezwungen, sich neuen technischen Ressourcen zuzuwenden. Damit beeinflussen Dentallabore auch die technische Entwicklung unmittelbar und haben durch- aus eine Vorreiterrolle in der Bereitstellung der technischen Ressourcen zur Nutzung eines digitalen Workflows. Die Digitalisierung hat in der Zahntechnik das Arbeiten mit modernen Werkstoffen überhaupt erst ermöglicht und dadurch neue Standards in puncto Qualität gesetzt. Nur mit den neuen Verfahren konnte das zahntechnische Labor Werkstoffe wie Zirkonoxid oder auch andere Keramiken sinnvoll verarbeiten und seinen Kunden anbieten. Da sich Mess- und Frästechnologien auch einfacher unter den Bedingungen im Labor umsetzen lassen, waren die Prozesse hier bereits früher ausgereift als in der Praxis. Inzwischen können konventionelle analoge Prozesse unter den Aspekten Wirtschaftlich- keit, Zeitvorteil und Qualität mit den digitalen kaum noch mithalten. Die Einführung von CAD/CAM lässt sich im Labor deutlich einfacher realisieren als in der Zahnarzt- praxis. Nicht zuletzt ist die Herstellung einer digitalen Abformung im Mund sehr viel schwieriger als das Scannen eines Modells. Da die technische Umsetzung von Systemen für die Vermessung im Mund und die direkte Anwendung in der Praxis deutlich anspruchsvoller ist, stehen wir hier erst am Anfang dieser Entwicklung. Vergleicht man aber die CEREC-Systeme der ersten Generation mit der heutigen Technologie, so ist der Fortschritt offensichtlich. Es ist also nur eine Frage der Zeit, dass sich diese Technologie auch in der Praxis vollständig durchsetzt. Der Praxisfall Der folgende Beitrag zeigt einen typischen und in seiner Art sicher häufig vorkommenden CEREC- Patientenfall. Ein junger Patient stellte sich mit einer insuffizienten Brücke im Unterkiefer, regio 45 auf 47 in der Praxis vor und wünschte sich eine moderne und einfache Therapieform zur Beseitigung der Abb. 1: Ausgangsbild Brücke regio 45–47 Abb. 2: Fraktur der Verblendkeramik regio 47

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