ddm Ausgabe 5 | 2017

6 ddm | Ausgabe 5 | 2017 Der komplette Fall Einleitung Intraorale Scansysteme (IOS) finden zunehmend mehr Akzeptanz in der zahnärztlichen Praxis und haben das Potential, die konventionelle Abformung zu ersetzen. Gründe für das gesteigerte Interesse liegen sicher darin, dass IOS in den vergangenen Jahren konsequent weiterentwickelt wurden. Die Etablierung puderfreier Scan-Systeme und die zunehmende Miniaturisierung der Aufnahmeeinhei- ten ermöglichen eine wesentlich einfachere Handhabung. Die Möglichkeit der Echtfarbdarstellung und die Integration von Farbmesssystemen und Softwaremodulen zur Ästhetik-Analyse sind weitere erwähnenswerte und für die Praxis bedeutsame Innovationen imBereich der digitalen Abformung [1] . Insbesondere für die Zusammenarbeit mit dem Dentallabor ist auch die Verfügbarkeit präziser Arbeitsmodelle zu einemwirtschaftlich sinnvollen Preis unerlässlich. Generative Fertigungsverfahren wie der 3D-Druck oder die Stereolithographie sind heute bereits gut etabliert [2] . Eine weitere zentraleWeiterentwicklung betrifft die digitale Abformung von Implantatversorgungen. Für die Anfertigung von Implantatversorgungen sind intraoral anwendbare, scanbare Abformpfos- ten notwendig, sog. Scanbodies. Gleichzeitig müssen Arbeitsmodelle hergestellt werden, die ein Implantatanalog aufnehmen können. Interessanterweise sind diese Komponenten derzeit nur von wenigen Implantatherstellern verfügbar. Einige Drittanbieter (z.B. Medentika GmbH, Hügelsheim) verfügen jedoch bereits heute über die passenden Kombinationen von Scanbodies und CAD/CAM- geeigneten Laboranalogen, so dass sich zumindest implantatgestützte Einzelkronenversorgungen sowohl im Chairside- als auch im Labside-Verfahren in der Praxis umsetzen lassen [2,3] . In mehreren klinischen Studien konnte bereits gezeigt werden, dass zumindest bei zahngestütz- ten Einzelkronenversorgungen, die auf der Basis digitaler Abformungen gefertigt wurden, eine ver- gleichbare oder bessere Präzision als bei konventionellen Abformungen erreicht werden kann [2,3] . Für CAD/CAM-gefertigte monolithische Versorgungen aus hochfesten Glas- und Zirkonoxidkera- miken konnte eine gute klinische Langzeitbewährung dokumentiert werden [4-7] . Auch verblendete Versorgung mit implantat- und zahngestützten Einzelkronen im digitalen Workflow S. Rinke, H. Ziebolz

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