ddm Ausgabe 5 | 2017

ddm | Ausgabe 5 | 2017 54 Um die Problematik noch etwas bildhafter darzustellen dient folgendes Beispiel: Angenommen, die Webseite wäre ein menschlicher Organismus und die Webseitenbesucher Milch. Was passiert? Milch, die jeden Tag durch Kampagnen oder Suchmaschinenoptimierung teuer eingekauft wird, wird zum Großteil nicht verwertet und verdaut. Demnach werden auch Anfragen nicht in neue Kunden, bzw. Patienten umgewandelt, sondern von der Webseite wieder ausgespuckt. Die Antwort der Marketingverantwortlichen resultiert oftmals in der fehlerhaften Annahme, dass noch mehr Milch benötigt wird. Milch wird weiterhin teuer eingekauft, noch mehr Traffic generiert und billigere Maßnahmen ausgetüftelt, um den Traffic auf der Website zu steigern. Dieser Ansatz ist jedoch nicht zielführend. Die wichtigen und erfolgreichen Unternehmer heilen jedoch zunächst den Magen, genauer gesagt: sie bringen die Webseite in Ordnung und überarbeiten diese auf Basis der Erkenntnisse der Webana- lyse. Somit sollte auch für eine gut konvertierende Zahnarztpraxis-Webseite das erste Ziel sein, dass sie in der Lage ist, den Traffic zu verdauen und diesen in möglichst viele (konvertierte) Patienten umzuwandeln. Erst in dem Moment, in dem die Webseite gut funktioniert und eine möglichst hohe Conversion-Rate erzielt, lohnt sich die Investition in Traffic-Strategien. Dann macht es Sinn, ein Mar- ketingbudget in die Hand zu nehmen, umWebseitenbesucher auf die Webseite zu lenken. Vorher ist es in aller Regel unnötige Geldverbrennung, in Traffic-Quellen zu investieren. Diese Ausführungen erklären, weshalb die Webseite das Kernstück und der erste Ansatzpunkt für Optimierungen einer jeden Marketing-Strategie zur Online-Patienten-Akquise sein sollte. Einen Nachweis, dass Conversion Rate Optimierung (CRO) funktioniert, veranschaulichen die Zahlen in nachfolgendem Diagramm. Die grauen Balken zeigen Unternehmen, die keine oder nur wenig CRO betreiben, d.h. weniger als 25 Prozent ihres Marketing Budgets in Conversion Rate Optimierung aufwenden. Die Unternehmen der orangen Balken setzen mehr als 25 Prozent für CRO ein. Es ist zu erkennen, dass die grauen Balken im Bereich 0,5 - 4,9 Prozent dominieren, während die anderen Unternehmen (orange) im Schnitt eine fünfmal höhere Conversion erreichen. Welche Auswirkungen dies für die Wettbewerbsfähigkeit und die Profitabilität in allen anderen Mar- ketingkanälen bedeutet, kann man sich leicht ausmalen. CRO stellt einen gigantischen Hebel dar, wenn die eigene Webseite fünfmal profitabler ist, als die der konkurrierenden Praxen. Im Umkehr- schluss bedeutet dies nämlich, dass jeder Klick, der eingekauft wird, fünfmal profitabler ist als der New Media Jochen Dreixler Joe Dreixler ist auf Conversion Rate Optimization (CRO) spezialisiert. Dabei steigert er die Verkaufsraten (Conversion Rates) kommerzieller Websites messbar mit Methoden der Verkaufspsychologie, der User-Psy- chologie, der Verhaltensökonomie (Behavioral Economics) und durch konsequentes Website-Testing. So hat er zahlreiche kommerzielle Websites großer Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen wie eCommerce, Tourismus, Finanz- dienstleistungen und anderen, aber auch von NGOS wie Unicef oder Greenpeace erfolgreich optimiert. Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium der Tourismusbetriebswirt- schaftslehre (Diplom-Betriebswirt BA und Bachelor of Arts) hat Joe Dreixler ausgiebige Erfahrung in eCommerce und Online-Marketing gesammelt. Heute hat Joe Dreixler eine Gastpro- fessur für Conversion-Optimierung an der renommierten Business School ESADE in Madrid und Barce- lona inne, wo er zuvor auch seinen Executive Master Digital Business abgeschlossen hat. Ferner lehrt er an Hochschulen in der Schweiz und ist als Speaker und Berater zum Thema Conversion Rate-Optimie- rung international gefragt.

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