ddm Ausgabe 5 | 2017

ddm | Ausgabe 5 | 2017 39 Kollegentipp gedruckte Modelle zurückgegriffen werden (Abb. 8). Parallel dazu musste bei der eigenen individua- lisierten Modellherstellung das auf Basis des 3Shape Systems gedruckte Modell individuell verändert werden. Dabei kam es zur Positionierung und Verklebung der konventionellen Laboranaloge des AnyRidge Systems mittels Versplintung in vorgebohrte Schächte (Abb. 9). Hierbei konnten die Labor- analoge nicht mehr entfernt werden und eine nachträgliche Sockelung war aufgrund der überste- henden Laboranaloge notwendig. Abutments und Prothetik konnten in der Folge sowohl durch die Designsoftware von 3Shape wie auch Zfx geplant und entsprechend hergestellt werden (Abb. 10-12). Die Fertigstellung der Prothetik erfolgte mittels der beiden hergestellten Modellvarianten (Abb. 13). Bei weiteren Versorgungen standen Laboranaloge des AnyRidge Systems für gedruckte Modelle zur Verfügung (Abb. 14-16). So konnte der digitale Workflow vom intraoralen Scan bis zur prothetischen Versorgung komplett innerhalb eines Systems verbleiben und durchgeführt werden. Diskussion Bei der Beschäftigung mit dem Thema der Digitalisierung von Implantatprothetik kann man fest- stellen, dass dies ein sehr techniksensitiver Workflow ist. Diesen kann aufgrund des Fehlens entspre- chender Komponenten noch nicht jedes Implantatsystem leisten. Auf der anderen Seite werden von unabhängigen Anbietern aus dem Laborbereich für viele gängige Implantatsysteme entsprechende Scanbodys wie auch Modellanaloge angeboten, um so den digitalen Workflow umsetzen zu kön- nen. Hier aber stellt sich die Frage nach der Verwendung von Originalteilen versus Generika und den Garantieleistungen der Hersteller. Übertragen auf das Scan Healing Abutment des hier verwendeten MegaGen Implantatsystems bedeutet dies einen klaren biologischen Vorteil, da es hier im geringsten Fall nur zumWechsel gegen das definitive Abutment kommt. Das heißt, der Grundkörper wird als Healing Abutment grundsätz- lich in situ belassen und nur für den intraoralen Scan durch einen aufsteckbaren Scanpost ergänzt. Somit werden alle relevanten Daten des Implantats übertragen. Nach dem Scan muss der Scanpost wieder entfernt werden. Das Healing Abutment hingegen wird in keinem Moment vom Implantat abgeschraubt. Grundsätzlich kann man die Vorteile der Verwendung eines Intraoralscanners zur digitalen Übertra- gung von implantatbezogenen Daten zur Herstellung des entsprechenden festsitzenden Zahnersat- zes rein aus medizinischen Gründen empfehlen. So sind bei entsprechenden Scanbody Kombinatio- nen die Schraubenmanipulationen am Implantat und somit auch ein entsprechend zu erwartender Knochenabbau extrem reduzierbar. Zum anderen ist die Gestaltung des für die gingivale Gesundheit so wichtigen Emergenzprofils durch die Möglichkeit des digitalen Designs und der entsprechenden Umsetzung nur so maximal möglich. Fasst man diese Punkte unter präventiven Gesichtspunkten zusammen, so ist die Verwendung des auf den IOS gestützten Workflows als Periimplantitis Prophylaxe im Rahmen der versorgenden Pro- thetik zu sehen. Dr. Marcus Engelschalk • 1997 Zahnmedizinisches Examen in Würzburg • 1997-2000 Assistenz- und Weiter- bildungszeit, Promotion • 2000 Niederlassung in München • 2002 Aufnahme der Belegärzt- lichen Tätigkeit für den Bereich Oralchirurgie u. Implantologie • 2004 Umzug der Praxis in München und Lehrtätigkeit an der EUDENTA, München, für den Bereich Oralchirurgie • 2007 Beginn des Studiums zumMaster of Science Laser in Dentistry, RWTH Aachen • 2011 Praxisgemeinschaft für Parodontologie und Implantologie mit PD Dr. José Gonzales Dr. Engelschalk ist Beirat bei zahnmedizinischen Fachzeitschrif- ten, Referent auf nationaler und internationaler Ebene im Bereich Implantologie, CAD CAM Implantat- prothetik und Laser sowie Verfasser von zahlreichen Publikationen Kontakt: Praxisgemeinschaft für Parodon- tologie und Implantologie Frauenplatz 11 80331 München

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