ddm Ausgabe 5 | 2017

ddm | Ausgabe 5 | 2017 35 Kollegentipp bundene Irritieren periimplantärer Strukturen zu einem Knochenabbau im Bereich der Implantat- schulter führen kann. Bis zu zwei Wechsel verhalten sich dabei ähnlich zum sofortigen Einschrauben bei Implantatsetzung. Ab fünf Wechselvorgängen ist von einer nachhaltig negativen Wirkung auf den periimplantären Knochen auszugehen. 04 Das Belassen von Aufbaustrukturen, die zum Zeitpunkt der Implantatinsertion aufgeschraubt werden, ergeben eine signifikante Reduktion des horizontalen Knochenabbaus. 05 In dieser Beschreibung kommen drei unterschiedliche Scanbodys zur Anwendung. Zum einen der sogenannte Scanbody (MegaGen), der zum intraoralen Scan gegen den Gingivaformer ausge- tauscht werden muss und nicht im Mund belassen werden kann (Abb. 1). Die digitale Bissnahme muss aufgrund seiner Bauhöhe ohne diesen gescannt werden. Zusätzlich steht ein sogenannter Healing Scanbody (MegaGen) zur Verfügung, der zweiteilig ist (Abb. 2, 3). Hier wird der untere Anteil als Gingivaformer verwendet und bis zur Versorgung mit dem definitiven Zahnersatz in situ belas- sen. Zum Scan wird hier eine entsprechende Scancap aus PEEK aufgebracht, um die Implantatdaten zu übermitteln. Diese ist nach dem intraoralen Scan wieder zu entfernen, allerdings ohne Einfluss auf den unteren Bauteil. Als zusätzliche Variante hat Zfx einen eigenen Scanbody für das AnyRidge System mit entsprechen- dem Laboranalog entwickelt (Abb. 4). Dieser ist ebenfalls gegen den Gingivaformer für den Zeitraum des intraoralen Scan auszutauschen. Die Verarbeitung der mit allen drei Scanbodys gewonnenen STL Daten können in allen CAD Pro- grammen verarbeitet werden, in denen diese Scanbodys als Datensätze hinterlegt sind. Dies sind aktuell alle gängigen Systeme auf dem Markt. Der intraorale Scan Die Qualität und der Erfolg digitaler Aufnahmen intraoraler, anatomischer Strukturen sowie stan- dardisierter, präfabrizierter Körper sind durch eindeutige Faktoren bestimmt. So ist grundsätzlich nur der Bereich digitalisierbar, der für die Aufnahmeoptik erkennbar ist. Damit sind alle nicht sicht- baren, unter sich gehenden Bereiche nicht erfassbar. Auch Strukturen, die durch Sulkusblutungen oder Speichelansammlungen überlagert werden, sind dementsprechend nicht übertragbar. Hier allerdings können Parallelen zum konventionellen Vorgehen mittels Abformung gezogen werden, da diese Einschränkungen auch dort zu extremen Ungenauigkeiten führen können. Aus Sicht des intraoralen Scans erfordert dies eine grundsätzliche und uneingeschränkte 360 Grad Sicht auf die jeweiligen Strukturen. Die aktuell verfügbaren Intraoralen Scaner (IOS) unterscheiden sich technisch in drei Arten der Erfas- sung. 06 Die Triangulation projektiert ein Lichtstreifenmuster auf die Oberfläche eines Gegenstandes und der Unterschied zwischen ausgesendetem und reflektiertem Lichtstrahl wird durch den vorab festgelegten Winkel zwischen Projektor und Sensor mit Hilfe des Satzes des Pythagoras gemessen (Beispiel: CEREC). Bei der Laserabtastung wird ein konfokaler Laserstrahl auf einen Gegenstand pro- jiziert. Der reflektierte Laserstrahl wird über einen Fokalfilter so getrennt, dass nur die reflektierten Strahlen, die im Focuspunkt der Linse liegen, auf dem Sensor abgebildet werden können. Ist der Fokalabstand bekannt, kann so auf den Abstand des gescannten Gegenstandes geschlossen wer- den (Beispiel: iTero). Der hier verwendete 3M TrueDefinition Intraoralscanner basiert auf dem System des sogenannten Wavefront sampling. Dieses schickt das reflektierte Bild eines Gegenstandes durch ein Linsensystem. Liegt dabei das Bild im Focus, stimmt die Entfernung des Objekts mit der Fokallänge überein. Liegt es außerhalb des Fokus, kann das Objekt durch die Größe des unscharfen Objekts berechnet werden. 06: van der Meer WJ, Andriessen FS, Wismeijer D, Ren Y: Application of intra-oral dental Scaners in digital workflow of implantology. PLoS ONE 2012; 7(8): e43312. Doi:10.1371/journal. pone.0043312. 07: Ender A, Mehl A: Influence of Scaning strategies on the accuracy of digital intraoral Scaning systems. Int J Comput Dent. 2013;16(1):11-21. 08: Giménez B, Özcan M, Martínez-Rus F, Pradíes G: Accuracy of a digital impres- sion system based on active wavefront sampling technology for implants con- sidering operator experience, implant angulation, and depth. Clin Implant Dent Relat Res. 2015 Jan;17 Suppl 1:54-64. 09: Giménez B, Özcan M, Martínez-Rus F, Pradíes G. 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