ddm Ausgabe 5 | 2017

ddm | Ausgabe 5 | 2017 28 Bei der Abschätzung, inwieweit eine periimplantäre Entzündung oder ein parodontaler Knochen- abbau möglicherweise durch augmentative und regenerative Verfahren noch zu beherrschen sind oder eine Entfernung des Zahnes oder Implantates notwendig wird, ist die 3-D-Diagnostik mit Metallartefaktreduktion ein unverzichtbares Hilfsmittel. In diesem speziellen Fall wurde der schüsselförmige Knochendefekt um das Implantat Regio 46 und der angrenzende parodontale Knochendefekt bei 47 für die Therapieentscheidung maßgebend. Sowohl das Implantat als auch der Zahn wurden bei der bestehenden ungünstigen klinischen Langzeitprognose und laut Ana- mnese mehrfach rezidivierender eitriger Entzündungen im Vorfeld entfernt (Abb. 8a und 8b). Die Abbildungen 9a bis 9c zeigen die Darstellung und Vermessung einer periapikalen Zyste im Unterkiefer. Sowohl die Beziehung zum Nerv als auch die räumliche Ausdehnung konnten für den Behandler und den Patienten vor der Operation visualisiert werden. Eine Aufklärung über Durch- führung aber auch Operationsrisiken gelingt dadurch besser verständlich für unsere Patienten. Nicht zuletzt möchte ich am Beispiel der Abb. 10 zeigen, wie die Metallartefaktreduktion auch bei Patienten mit vielen metallischen Versorgungen, insbesondere Titanimplantaten dennoch ausreichend befundet werden kann. Dies war bei Geräten verschiedener Hersteller der ersten Generation nicht selbstverständlich. Klare Bilder dank MAR-Technologie Die Metallartefaktreduktion (MAR) reduziert den Einfluss der Streustrahlung, die an sehr dichten Strukturen im Röntgenvolumen entstehen. Damit wird insbesondere die Darstellung von Zäh- nen mit gefüllten Wurzelkanälen verbessert oder die unmittelbare Umgebung um metallische Implantate besser beurteilbar (Abb.10). Auch diese Funktion möchte ich in Zukunft nicht mehr missen. Fazit Patienten wünschen sich eine minimalinvasive Behandlung. Wann immer es geht sollen wir als Behandler Wege und Methoden nutzen, die bestmöglich einen Schaden durch iatrogene Ver- letzung biologischer Strukturen zur Erreichung eines Behandlungszieles vermeiden und die Behandlungssicherheit für den Patienten deutlich verbessern. Die Qualität der digitalen Röntgen- bilder und die Anwendungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten der Bilddaten haben einen vorher nicht gekannten Stand erreicht. Man sollte sich bei der Auswahl und Anschaffung neuer Technik bewusst sein, dass die Qualität einer Röntgenaufnahme oder dreidimensionalen Diagnostik über Erfolg oder Misserfolg der Behandlung entscheidend sein kann. Literatur beim Verfasser Abb. 9a – 9c: Darstellung und Vermessung einer periapikalen Zyste im Unterkiefer Abb. 10: Dank MAR-Technologie wird die unmittelbare Umgebung ummetallische Implantate besser beurteilbar Der besondere Fall

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