ddm Ausgabe 5 | 2017

ddm | Ausgabe 5 | 2017 27 Gerade bei der Findung des schonendsten operativen Zugangsweges ist diese Aufnahmetechnik nicht zu überbieten (Abb. 3a, 3b und 4). Operationen werden damit besser planbar und für den Pati- enten sicherer, was in den nachfolgenden Fallbeispielen kurz illustriert werden soll. In Abb. 3a und b ist die Lokalisation eines Fremdkörpers im Sinus max. nach ehemaliger Wurzelka- nalbehandlung sichtbar gemacht. In diesem speziellen Fall sollte der Fremdkörper, der klinisch zu einem chronischen Schmerzsyndrom geführt hatte, so minimalinvasiv wie möglich entfernt werden, was eine entsprechende Vermessung des Proc. alveolaris und des Sinus max. notwendig machte. Da eine endoskopische Entfernung über die Nase abgelehnt wurde, kam es unter Anwendung von Piezochirurgie zur klinisch erfolgreichen Sanierung der Kieferhöhle. Abb. 4 zeigt ein Beispiel mit einem kleinen Field of view von 5 x 5 cm, was in der Endodontie oder bei solitär verlagerten Weisheitszähnen eine ausreichende Information für den Operateur bietet, um auch hier den Operationsweg mit geringstem Knochenverlust zu planen. Abb. 5 zeigt die semitrans- parente Darstellung des knöchernen Gesichtsschädels mit Überlagerung von Weichgewebe, welche vor allem für die Diagnostik, aber auch die Beratung von Patienten mit Schlafapnoe-Syndrom her- vorragend geeignet ist. Die größte Domäne des Einsatzes von 3-D-gestützter Diagnostik und Planung ist zweifellos die zahnärztliche Implantologie. In den Abb. 6a bis 6f ist ein Patientenfall dargestellt, bei welchem trotz erhöhter Blutungsneigung, chronischer Leber- und Milzschädigung sowie anderer Gendefekte eine minimalinvasive und metallfreie Implantatversorgung durchgeführt werden konnte. Die Übersichts- aufnahme zeigt Details aus der Planung einer Bohrschablone (6a und 6b). Die Abb. 6c zeigt die im Mundraum eingesetzte Schablone unmittelbar vor navigierter Implantologie. Abb. 6d illustriert die Bohrsequenz unter ausreichender Wasserkühlung und die Abb. 6e und 6f zeigen das Einbrin- gen eines Monotype Vollkeramikimplantates ceramic.implant von vitaclinical (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) ohne eine Mukoperiostlappenbildung. Ein solches Vorgehen ist nur durch gute Planung und 3-D-Diagnostik unter Anwendung einer Bohrschablone, welche Achsenrichtung, Tiefe sowie die Beziehung zu Nachbarzähnen und Antagonisten festlegt, vorraussagbar möglich. Aber auch bei der Implantatplanung im distalen Unterkiefer ist eine 3-D-Diagnostik heute eine con- ditio sine qua non, um gerade bei atrophierten Kieferverhältnissen die iatrogene Verletzung von Nerven zu vermeiden. Im Fallbeispiel von Abb. 7a bis 7d werden die dreidimensionalen Datensätze der digitalen Bildgebung sowohl zur Planung als auch zur Patientenaufklärung genutzt und erklären sich dem Betrachter von selbst. Visualisierung des periimplantären schüsselförmig konfigurierten Knochendefektes um Implantat 46, sowie des parodontalen Knochenabbaus an Nachbarzahn 47 dreidimensional Schnittbild dieses Patienten in sagittaler Ebene zur Darstellung und Vermessung des periimplantären Defektes regio 46 im Detail Der besondere Fall

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