ddm Ausgabe 5 | 2017

13 ddm | Ausgabe 5 | 2017 Der komplette Fall Abb. 10: Einzelkomponenten für die implantatge- stützte Versorgung: Titanbasis, Zirkonoxidaufbau, anatomisch gestaltetes Kronengerüst. Abb. 11: Fertiggestelltes individuelles Abutment auf dem Arbeitsmodell. Abb. 12: Das Zirkonoxidgerüst wurde aus einem transluzenten Zirkonoxid (Cercon ht) gefräst. Um das Chipping-Risiko zu mini- mieren, wurde das Gerüst für eine Teilverblendung mit maximaler anatomischer Unterstützung gefertigt. Abb. 13: Definitiv eingegliedertes zweiteiliges Zirkonoxidabutment aus einer transluzenten Zirkono- xidkeramik (Cercon ht, Dentsply Sirona Prosthetics, Hanau). Für die extraorale Verklebung wurden die Retentionsfläche der Titanbasis und die Innenflächen des Zirkonoxidaufbaus zunächst sandgestrahlt (Aluminiumoxid 50µm/1bar). Anschließend wurden die Klebeflächen mit einem geeigneten Primer (Monobond Plus, Ivoclar Vivadent, Schaan, Liechtenstein) für 60 Sekunden konditioniert. Die Komponenten wurden dann mit einem selbsthärtenden Befesti- gungskomposit (Multilink Hybrid Abutment, Ivoclar Vivadent) zusammengefügt. Dabei ist zu beach- ten, dass die Verarbeitungszeit des Befestigungsmaterials vergleichsweise kurz ist, die Komponenten müssen also gut vorbereitet sein, damit sie sich rasch zusammenfügen lassen. Für den Klebeprozess hat es sich bewährt, die Metallbasis in das Arbeitsmodell einzuschrauben und den Schraubenkanal mit Klebewachs abzudecken. Abschließend erfolgen die Ausarbeitung und die Politur der Klebefuge (Abb. 11). Für die teilverblendeten Zirkonoxidgerüste wurde beim Design auf eine ausgeprägte anatomisch gestaltete Gerüstform geachtet, um das Risiko technischer Komplikationen (Verblendkeramikfraktu- ren) zu minimieren. Im Bereich der Okklusalfläche des Zahnes 37 wurde zudem ein okklusaler Stopp aus Zirkonoxid angelegt. Nachdem das gefräste Zirkonoxid gesintert wurde, konnte das Gerüst auf das zwischenzeitlich aus dem Fertigungszentrum gelieferte Arbeitsmodell aufgepasst werden (Abb. 12). Die individuelle Verblendung des Gerüstes erfolgte mit einer geeigneten Verblendkeramik und Mal- farben (Cercon Ceram kiss, Dentsply Sirona Prosthetics, Hanau) mit einer Langzeitabkühlung nach dem keramischen Brand. Auch diese Maßnahme dient zur Reduktion des Risikos von Verblend- keramikfrakturen. Im nächsten Behandlungstermin wurde das zweiteilige Implantatabutment eingeschraubt. Nach einer ersten Einprobe zur Überprüfung der approximalen und okklusalen Kontakte sowie der Farban- passung konnte das Abutment dann mit dem systemspezifischen Drehmoment (15 Ncm) definitiv eingegliedert werden (Abb. 13). Für die definitive Befestigung wurden zunächst die Zementierungsflächen der Kronen durch einen Sandstrahlprozess mit feinkörnigem Strahlgut (Aluminiumoxid < 50 µm) und reduziertem Strahl- druck (ca. 1 bar) konditioniert. Für die Zementierung wurde ein selbstadhäsives Befestigungsmaterial (Calibra Universal, Dentsply Sirona Restoratives, Konstanz) gewählt. Diese Materialgruppe bietet den Vorteil hoher Retentionskräfte, das Material ist in unterschiedlichen Farben verfügbar, und Über- schüsse können einfach entfernt werden (Abb. 14).

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