ddm Ausgabe 3 | 2023

6 ddm | Ausgabe 3 | 2023 Der komplette Fall Totalprothesen rein digital: Vision oder Realität? Frederike Fehrmann, Alexander Fehrmann Die Herstellung einer Ober- und Unterkiefertprothese auf dem konventionellen Wege umfasst eine Vielzahl von einzelnen konventionellen Arbeitsschritten, die mit modernen Techniken deutlich reduziert und optimiert werden können. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie der digitale Prozess einer Prothesenherstellung mit modernen Methoden wirtschaftlich und patientenorientiert erfolgen kann. Durch die Prozesse der digitalen Planung und unter Berücksichtigung der CAD/CAM-Möglichkeiten in Verbindung mit dem 3D-Druck kann die Anzahl der Besuche des Patienten reduziert werden, was auch die Praxis entlastet. Ausgangssituation und Behandlungsvorschlag Die Patientin stellte sich mit einer 30 Jahre alten Prothese vor. Die Seitenzähne waren stark abradiert, der Kieferkamm kaum mehr vorhanden; die starke Progenie der Patientin ist augenfällig. Das Lippenrot war sehr reduziert. Die Abbildungen 1 und 2 zeigen die Ausgangssituation. Auf Wunsch der Patientin wurden die Prothesen zunächst unterfüttert: Eine verbesserte Haftung konnte auf diesem Wege jedoch nicht erzielt werden. Zudem ist es aufgrund medikamentöser Therapien wichtig, dass die Patientin keine Druckstellen bekommt, die in ihrem Fall ansonsten zu Nekrosen führen könnten. Wir schlugen der Patientin die Neuanfertigung einer Prothese mittels 3D-Druck vor, da wir damit bereits sehr gute Erfahrungen hinsichtlich der Haftung, auch bei stark reduziertem Kieferkamm gemacht hatten. Der Halt sollte optimiert und die Patientin in ihre vorherige Bisslage gebracht werden. Außerdem sollte auf jeden Fall die Entstehung von Druckstellen verhindert werden.

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