ddm Ausgabe 3 | 2023

21 ddm | Ausgabe 3 | 2023 Der komplette Fall Überlegungen zur Präparationstechnik In der Literatur werden die Präparationsrichtlinien für analoge oder per CAD/CAM-Technik gefertigte indirekte Restaurationen beschrieben, die im vorliegenden Fall befolgt wurden[3,4]: • Um Höckerfrakturen zu vermeiden, werden die dünneren Höcker zur Stabilisierung gekürzt. Dies ist bei Restwandstärke der Höcker < 2 mm obligatorisch. In diesem Fall war die Wandstärke eines Höckers (mit 2,5 mm) zwar größer, aber da der Zahn durch eine vorangegangene endodontische Therapie geschwächt war, war ein besonders vorsichtiges Vorgehen gerechtfertigt. • An der engsten Stelle zwischen den Wänden (Isthmus) sollte ein Abstand von mindestens 2,5 mm eingehalten werden, um die Fraktur der Restauration an dieser Stelle zu vermeiden. • Die okklusale / approximale Präparation ist mit einem divergierenden Präparationswinkel von 6° bis 10° in okklusaler Richtung durchzuführen. • Im tiefsten Bereich der Zentralfissur sollte die Restauration mindestens 1,5 mm stark sein. Diese Mindeststärke bildet die biomechanische Grundlage für die Langzeitstabilität der adhäsiv befestigten Restauration. • Der Randwinkel am Übergang von der Kavität zur Zahnoberfläche sollte etwa 90° betragen, um der Restauration und der Restzahnsubstanz eine höhere mechanische Festigkeit zu verleihen. • Bei ausgeprägten, konvexen Approximalflächen ohne ausreichende Abstützung durch die Approximalstufe sind Randleistenkontakte zu vermeiden, um ein Kollabieren der Strukturen zu verhindern. • Approximale Kontaktpunkte sind bei der Präparation zu vermeiden, um die Abformung zu erleichtern und die Entfernung von Rückständen bei der adhäsiven Befestigung zu ermöglichen. • Die Innenkanten zwischen den Wänden und dem Boden der Präparation sowie die abrupten Übergänge müssen immer abgerundet werden, um scharfe Kanten zu vermeiden und eine Konzentration der mechanischen Belastung innerhalb der Restauration zu verhindern. Eine solche Konzentration könnte den Fortbestand der Restauration gefährden. • Abschrägungen der Präparationsränder sind zu vermeiden. In diesen Fällen schwächen Abschrägungen den Randbereich. Abb. 25 a und b: Vorher-Nachher-Situation im Vergleich: Periapikale Röntgenaufnahme der Zähne 14, 15 und 16 zu diagnostischen Zwecken (l.) und nach erfolgter prothetischer Rehabilitation (r.).

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