ddm Ausgabe 3 | 2023

19 ddm | Ausgabe 3 | 2023 Der komplette Fall Abb. 21a und b: Befestigtes Onlay auf Zahn 15 (a). Unmittelbar vor der Ausarbeitung und Versiegelung der Randbereiche der Zähne 15 und 16 (b) mit sehr dünnflüssigem Composite. 10. Finieren und Polieren der Restaurationen Nachdem der Kofferdam entfernt wurde, erfolgte in den Kontaktbereichen eine approximale Ausarbeitung mit Finier- und Polierstreifen. Nach Kontrolle der Kaufläche und selektivem Einschleifen der Okklusion (Abb. 22a bis c) wurde zur Entfernung von Frühkontakten der oben beschriebene Wolframkarbid-Rosenbohrer verwendet (Abb. 22b), der bereits zur Kariesexkavation und zum präventiven selektiven Einschleifen eingesetzt worden war (C1S.314.016, Horico oder H1S.314.016, Komet). Anschließend erfolgte das Finieren und Polieren mit diamantierten Gummipolierern (Dimanto, VOCO). Manche rauen Oberflächen des Onlays wurden mithilfe von feinkörnigen Polierscheiben, aber auch mit Gummipolierern (Abb. 23) geglättet und poliert. Für die Hochglanzpolitur (Abb. 24) wurde eine handelsübliche nicht-abrasive Zirkonoxidpaste auf Filzscheiben verwendet. Behandlungsergebnis Der Vergleich zwischen der Ausgangssituation (Abb. 25a) mit dem Ergebnis der Therapie (Abb. 25b) im Röntgenbild zeigt deutlich die erzielten Verbesserungen. Der Patient wurde eingehend über die möglichen Probleme mit Zahn 14 aufgeklärt. Es wurde jedoch einvernehmlich die Strategie des „Beobachtens und Abwartens“ gewählt, in der Hoffnung, dass der Zahn symptomfrei bleibt. Dank minimalinvasiver Bonding-Methoden war es möglich, die Kavitätenpräparation so durchzuführen, dass dabei möglichst viel gesundes Gewebe erhalten werden konnte. Die Präparationsflächen wurden so gestaltet, dass ihre Beschaffenheit sowohl für den Zahntechniker als auch für den Zahnarzt eine Arbeitserleichterung darstellten. Im Vergleich zu keramischen Onlays konnte mit dem Composite-Block Grandio blocs die Herstellungszeit der Restauration verkürzt werden, ohne auf höchste Präzision verzichten zu müssen. Die Verbesserung der Funktion wurde vom Patienten wahrgenommen; er äußerte das Gefühl, „der Biss ist jetzt deutlich leichter“. Argumente für den klinisch-therapeutischen Entscheidungsprozess Die Ansprüche des Patienten an Ästhetik und Funktion[1] sind unter Berücksichtigung der Ausgangssituation verständlich. Um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, wurde beschlossen, nach einfachen und effizienten Protokollen zu arbeiten, die den wichtigsten funktionsorientierten Konzepten nach Slavicek entsprechen[2]. Dazu war es notwendig, die Kontakte mit den Antagonisten zu optimieren, sobald die Präparation für das Onlay an Zahn 15 abgeschlossen war.

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