ddm Ausgabe 2 | 2017 - page 28

ddm | Ausgabe2 | 2017
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Pro & Contra
Monolithisch oder verblendet –
Quo vadis?
AktuelleRekonstruktionskonzepteaufdemPrüfstand
ManfredKern,Wiesbaden
Manmuss die prothetische Vergangenheit kennen, um die Gegenwart zu verstehen und für die
Zukunft gerüstet zu sein. Früher standen für dieprothetische RekonstruktionüberschaubareMate-
rialkombinationen zur Verfügung (EM-, NEM-Legierungen, Feldspatverblendkeramik), die in ihrer
Funktionalität gut taxierbar waren. Inzwischen hat sich der Versorgungs-Kanon geändert. Vollkera-
mikenhabenMetall bei vielen Indikationen substituiert; dieCAD/CAM-Technikhat dieVerarbeitung
völligneuerWerkstoffeermöglicht, diebishermanuell nicht zuverarbeitenwaren. Sokönnenheute
alternativ zur bewährten Metallkeramik vollkeramische Restaurationswerkstoffe sowie keramikdo-
tierte Hybridmaterialien eingesetzt werden. Die Vorteile bestehen darin, dass Keramiken somodi-
fiziertwurden, dass siemit ihrenAbrasionseigenschaftendemnatürlichenZahnschmelzmöglichst
nahe kommen. Die neuenMaterialien bieten im Vergleich zur Metallkeramik eine zahnähnlichere
Lichtdynamik und damit ästhetische Vorteile; sie sind jedoch nicht nur Substitute, die vorhandene
Werkstoffeersetzen, sondernzwingenoftmalsauchzumUmdenken, zuneuenKonzeptenund Indi-
kationen.
Die richtige und patientenindividuelle Auswahl des Restaurationsmaterials legt somit den Grund-
stein für einen erfolgreichenunddauerhaften Behandlungserfolg. Heutzutage sehenwir uns einer
ständiggrößer werdenden Produktvielfalt gegenüber, deren klinische Bewährung im Einzelfall bis-
weilen noch nicht beantwortet wurde. Dazu gesellen sich die subjektiven oder weichen Faktoren
der Materialauswahl, bei denen z.B. der Patient nach Internetrecherche mit konkreten Vorstellun-
gen in die Praxis kommt und einemetallfreie Versorgung verlangt. Diese Einflüsse bergen Risiken
undverleitenmöglicherweise, dasseine falscheWerkstoffentscheidunggetroffenwird.Damit inder
jeweiligenPatientensituationdieerfolgversprechendeEntscheidunggetroffenwird, sollte jeder Fall
individuell analysiertwerden
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.
Dasalljährlich stattfindende
KeramiksymposiumderAG
Keramikwird stetsvonBeiträgen
wissenschaftlicherFachgesell-
schaftenbegleitet. Eingebettet
indenKongressderDeutschen
Gesellschaft für Implantologie
(DGI), stellteFrauProf. IrenaSailer,
UniversitätGenf, aufdem16.
KeramiksymposiumaktuellePro-
thetikkonzepte fürmonolithische
undverblendeteVollkeramik-
Kronenund -Brücken inden
Fokus.
(Quelle:Devigus)
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